Taufe – Baptisten – Muntzer – Amish – Münster, das waren Schlagworte, die den Besucher*innen zur Täuferbewegung einfielen. Zum Gedenktag am 21.Januar 1525 informierte Pfarrer Andreas Ruhs vorab die Anwesenden.
Die Täuferbewegung entstand aus der Reformation und verbreitete sich über das ganze Gebiet des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Die Gemeinschaft wollte einen radikalen Neubeginn, der die Abschaffung der Kindertaufe fordert, keine Anerkennung der Dogmen, kein Schwören, keine Gewalt. Sie leben in der Hoffnung auf das Reich Gottes, das noch zu ihren Lebzeiten kommen soll. Sie sind die Auserwählten.
In Rottenburg wurde Michael Sattler schnell zur führenden Person. Die Obrigkeit sah aber die Mitglieder als gefährlich für die Gemeinschaft an, weil sie kirchliche, politische und soziale Strukturen nicht anerkannten. Die Folge war die Verfolgung der Täufer und Sattler wurde nach schwerer Folter verbrannt.
Von Regensburg kommend, schloss sich der Priester, Balthasar Hubmeier in Waldhut an der Schweizer Grenze der Täuferbewegung an. Später zog er nach Mähren, wo ein Zentrum der Täufer entstand.,. Kaiser Ferdinand, ein Habsburger, wollte die Täufer vernichten und ließ ihren Anführer verbrennen.
Jakob Huter kam und gründete in Böhmen die ersten Bruderhöfe, wo die Gruppe autonom leben konnte. Ein Hof bestand aus etwa 20 Familien, die jeden Fortschritt ablehnten.
In den Niederlanden erklärt Melchior Hoffmann, dass beim Abendmahl nur ein Gedenken an die Handlung Jesus stattfinden soll. Die Bewegung weitet sich aus nach Schweden und Mittelpunkt wird Straßburg.
Jan van Leyden komm 1534 aus den Niederlanden nach Münster und lässt sich als „König des Täuferreiches in Münster“ feiern. Er führt die Theokratie ein, dh. nur Gott herrscht, die 10 Gebote sind wichtig und die Viel-Ehe wird eingeführt. Van Leyden hatte 17 Frauen. 1535 schon wird die Stadt eingekesselt, van Leyden wird zu Tode gefoltert und dann verbrannt. Noch heute sind die drei Käfige an der Kirche St. Lamberti Zeugen des Geschehens.
Menno Simons die Gemeinschaft der Mennonithen und will eine Kirche ohne Gewalt. 1802 bringt König Max I Josef die Gemeinschaft der Amishen und Mennonithen aus der Pfalz nach Bayern; sie leben in Ingolstadt, Regensburg und Augsburg. In 200 Gemeinden leben heute noch 40 000 Mitglieder.
Hutterer und Amische in den USA lehnen noch heute das Moderne ab. Ihre Sprache ist unter anderem das Altpfälzisch aus dem 19 Jahrhundert. Es gibt keine Orgel, keine neuen Lieder, keine Handys.