Pfarrerin Marianne Grajer-Hechtel (rechts) mit Ulrike Grajer  (Bild: Brunhilde Spannl)

Sprüche im Poesie-Album - Sprüche in der Bibel

Für die Aprilveranstaltung lud der Ökumenische Frauentreff Neunkirchen Pfarrerin Marianne Grajer-Hechtel ins katholische Pfarrgemeindehaus ein. Ihr Thema: „Sprüche im Poesie-Album - Sprüche in der Bibel“ machte neugierig. Einige Frauen hatten auch ihr altes Poesie-Album mitgebracht, aus denen Sprüche vorgelesen wurden. Der älteste Eintrag stammte aus dem Jahr 1932. Sprüche zu Ehren des Alters, der Natur, Lebensratschläge und Gottvertrauen waren meistens der Inhalt, der von Eltern, Lehrern, Verwandten und Freund*innen eingetragen wurde. Die Sprüche waren meist kurz und in Reimform, so dass sich noch viele Teilnehmer an einen ihrer Sprüche erinnern konnten. Pfarrerin Grajer-Hechtel erklärte, dass diese Sprüche kleine Weisheiten für das Leben waren und so auch der Bezug zur Bibel hergestellt ist. Im Buch der Sprüche – im Alten Testament – schreibt König Salomo, der Sohn von König David, seine Gedanken nieder. Hier stehen im Mittelpunkt das menschliche Leben, Gemeinschaft, Arbeit und Fleiß, Frommheit und Frevel, Weisheit und Torheit, Mensch und Gott. Und genau das ist die Verbindung. Diese kleinen Weisheiten, egal ob im Poesie-Album oder in der Bibel können uns Richtschnur sein. Es sind Sprüche, dass das Leben gelingt und sinnerfüllt ist. Es ist nicht wichtig, dass wir uns jeden Spruch merken, sondern dass wir jeden Spruch, den wir lesen, zustimmen können. Mit einem gemeinsam gesungenen Schlusslied endete der Abend. Ein herzliches Vergelt’s Gott an Pfarrerin Marianne Grajer-Hechtel, die hoffentlich nicht das letzte Mal unseren Ökumenischen Frauentreff besucht.
Adventliche Stunde des Ökumenischen Frauentreff (Bild: Brunhilde Spannl)

Die Geschichte zweier Lieder

Die Geschichten zweier Lieder Zu einer adventlichen Stunde trafen sich die Frauen des Ökumenischen Frauentreffs Neunkirchen im evangelischen Pfarrgemeindehaus. Ulrike Grajer erzählte von der Entstehung eines der wohl bekanntesten Adventslieder: Macht hoch die Tür! Seit 400 Jahren wir dieses Lied in katholischen und evangelischen Kirchen gesungen. Der Liedtext wurde im Jahr 1623 von Pfarrer Georg Weissel in Königsberg geschrieben, beginnend mit dem Zitat aus Psalm 24. Das Lied sollte ein Impuls sein, um Tore und Herzen für die Armen und sich selbst zu öffnen. Zu den Klängen des Bad Windsheimer Knabenchors wurde gemeinsam das Lied gesungen. Nach Plaudern bei Apfelpunsch, Stollen und Blätterteigsternen bastelten die Teilnehmer unter Anleitung von Maria Pschibl eine Weihnachtskerze. Danach stellte Brunhilde Spannl die Geschichte des wohl bekanntesten Weihnachtsliedes in den Mittelpunkt. In einer Erzählung von Franz Braumann hörten sie vom Zusammentreffen des jungen Pfarrvikars Josef Mohr und dem Lehrer Franz Gruber. Diese wollten gemeinsam ein Lied schreiben, das den einfachen Bewohnern von Oberndorf die Geburt Jesu näherbringen sollte, weg von den lateinischen Gesängen, die sie nicht verstehen konnten. Von der Gitarre begleitet sangen die beiden ihr neues Lied. „Die Heilige Nacht gewann plötzlich Glanz und Schimmer; sie leuchtete mit ihrem Licht bis ins dunkelste Herz. Es war als hätte sich der Himmel einen Spalt geöffnet“, so beschreibt Braumann die Szene. Und so wurde in der Mitternachtsmette 1818 in Oberndorf an der Salzach ein Lied geboren – das schönste Weihnachtslied in aller Welt. Noch einmal hörten die Teilnehmer den Bad Windsheimer Knabenchor. Dieses Mal lauschten alle dem Gesang, begleitet vom aufsteigenden Duft des Weihrauchs.
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