„Stelle dich deiner Angst“ oder „An mich selbst glauben ist kein Egoismus“ – das sind die Sätze, die hängen bleiben. Beim zweiten Failure Friday des Weiberwerks am Freitag, 7. Februar 2025, erzählten vier mutige und inspirierende Frauen über persönlich prägende Ereignisse in ihrem beruflichen Leben, an denen sie gewachsen sind.
Das Weiberwerk ist ein berufliches Netzwerk für Frauen aller Branchen. Seit 2020 finden selbstorganisiert mehrmals im Jahr verschiedene Veranstaltungen von und für Frauen statt. Das Weiberwerk steht in enger Verbindung mit dem Bürger- und Familienzentrum Mittendrin in Kemnath.
2024 fand das erste Mal ein Failure Friday statt: Erzählen über (Miss-)Erfolge und warum sie zum Erfolg gehören. Die Rückmeldungen und Erfahrungen waren so gut, dass sich das Team für eine Wiederauflage entschied. Dieses Jahr waren mit dabei: Lucia Brunner, Inge Lutz, Cigdem Wieczorek und Christiane Bernhardt. Die Bücherei in Kemnath war mit fast 40 Frauen aus der Region voll belegt. Manche nahmen bereits zum zweiten Mal an diesem Format teil.
Lucia Brunner erzählte von ihrer Bildungsbiografie und ihrer Entwicklung zur Redakteurin. Wichtig für sie war immer die Familie als stützende Säule: „Was du gelernt hast, kann dir keiner nehmen.“
Inge Lutz gab einen Einblick in ihren Berufswechsel von der Krankenschwester zur Religionslehrerin. Sie betonte die Bedeutung der persönlichen Notwendigkeiten für die Arbeitsbedingungen und dass das Tun, was den eigenen Werten entspricht, eine bewusste Entscheidung ist.
Cigdem Wieczorek berichtete über ihre Herausforderungen, in zwei Kulturen aufzuwachsen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Der Kampf darum, das zu tun, was sie liebt, hat sie immer weitergebracht.
Christiane Bernhardt erzählte von ihrem beruflich herausfordernden Zeiten und ihrer Erkenntnis:
„Hilfe suchen und annehmen, analysieren, den Blick wieder nach vorne richten und den Kurs anpassen – dies sind die entscheidenden Schritte, um erfolgreich durch herausfordernde Zeiten zu navigieren.“
Themenfelder der Lebensgeschichten waren: Selbstvertrauen gewinnen, sich nicht unterkriegen lassen, nicht ausbrennen, die Suche nach Alternativen, dem Rollenbild entsprechen oder nicht, den eigenen Erwartungen und denen des Umfelds gerecht werden oder nicht, sich der Angst stellen, sich auch Hilfe holen. Nach den Vorträgen gab es Raum für direkten Austausch und Netzwerken.
Dank ging an alle Speakerinnen, an die Bücherei Kemnath, an das Brand Design Studio gfuchste für die kostenfreie Gestaltung des Plakats und das Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin für die Unterstützung. „Zweifeln kostet Energie“ oder „Ich bin wichtig“ waren Sätze, die die Frauen in der Rückmelderunde als ihr Learning aufschrieben. Es bleibt ein beeindruckender Abend, der noch in vielen Gesprächen und Gedanken nachhallt.