„Die Schränke sind leer und die Sterne sind alle weg”, vermeldete Rita Kraus, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Tirschenreuth, am Sonntagabend nach Marktschluss. Der vorweihnachtliche Töpfermarkt der KAB am vergangenen Wochenende war wieder ein voller Erfolg. Rita Kraus ist nicht nur im Vorstand aktiv, sondern auch selbst in der Töpfergruppe mit dabei.
Zu den getöpferten Kunstwerken, mit denen nicht nur die Schränke im Verkaufsraum im St.-Peter-Gebäude gefüllt waren, gesellten sich noch eine Vielzahl an anderen Artikeln: Winter- und Weihnachtsgestecke, Deko- oder Adventskränze, aufwendige oder schlichte Holzarbeiten sowie duftende weihnachtliche Anhänger und - nicht zu vergessen - selbst gebackene Weihnachtsplätzchen. Das Töpfer-Team stellte sämtliche Angebote eigenhändig her. Durch die Fülle an liebevoll angeordneten Geschenk- oder Dekoartikeln für Haus und Garten kam schnell adventliche Stimmung bei den vielen Besuchern auf. Dabei handelte es sich bei den handgearbeiteten Produkten nicht nur um weihnachtliche Stücke. Etwa die Hälfte des Angebots kann für die ganzjährige Dekoration in Haus und Garten verwendet werden. Das Töpfer-Team arbeitet während des ganzen Jahres und stellt dementsprechend die unterschiedlichsten Kunstwerke her. Rund 500 Besucher schauten sich beim Töpfer- und Weihnachtsmarkt um. Mittlerweile gibt es einen festen Kundenstamm. Ein Ehepaar kommt bis aus Nürnberg und legt sogar extra seinen Urlaub so, um den Töpfer- und Weihnachtsmarkt in Tirschenreuth besuchen zu können, erzählt die Frau aus Nürnberg. Und das schon seit vielen Jahren.
Jetzt muss das Vorstandsteam nur noch darüber beraten, wohin die Spenden aus dem Erlös des diesjährigen Marktes gehen sollen. Eigentlich hatte das Töpfer-Team geplant, heuer bei der Sternstunden-Aktion des Bayerischen Rundfunks mitzumachen und ein Päckchen mit Ton-Sternen beizusteuern. Beim Markt allerdings waren sie ein Verkaufsschlager. Wie Rita Kraus mitteilt, werden deshalb eine ganze Reihe an neuen Sternen für den Brennofen vorbereitet. „Wir halten das Zeitlimit bestimmt ein.”
Als Ende der 1980er Jahre der damalige KAB-Vorsitzende Karl Bauer eine Töpfer-Runde initiierte, dachte noch niemand daran, wie erfolgreich sich dieses Hobby entwickeln könnte. Rita Kraus ist seit 1987 fest im Töpfer-Team dabei und erinnert sich gerne an die Ursprünge. Anfangs wurden Blumentöpfe oder Krüge hergestellt. Das Team durfte den Brennofen der Mittelschule mitbenutzen. Unter der Anleitung einer Lehrkraft wurden so die ersten Töpfer-Schritte erlernt. An Farben wurden vorwiegend Beige- und Brauntöne verwendet. Schon in den 1990ern bemühte sich Karl Bauer um einen Werkraum im damaligen alten Kinderheim und ein erster eigener Brennofen wurde angeschafft. Über die Jahre wurden die Werkstücke immer filigraner und auch farbiger. Heute arbeitet das Team in einem Raum im St.-Peter-Gebäude und hat einen festen Stamm von zehn Töpfern und Töpferinnen, die sich durch ihre langjährige Erfahrung große Kunstfertigkeit angeeignet haben.