Um unsere Schöpfung zu bewahren ist ein „schneller und weitreichender Wandel in allen Sektoren und Systemen notwendig“ forderte OTH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Christiane Hellbach. Zu ihrem Vortrag zum Thema „Nachhaltige Entwicklung an Hochschulen – ein gesamtinstitutioneller Ansatz“ hatte der Freundeskreis Weiden der Evangelischen Akademie Tutzing eingeladen. Ausführlich stellte die Expertin an diesem Abend ein Konzept vor, bei dem die OTH Amberg-Weiden eine Multiplikator-Rolle bei der Verbreitung von nachhaltigem Handeln in der Gesellschaft einnimmt. Schließlich trage nachhaltiges Handeln nicht nur zur Erhaltung der Natur, sondern auch zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung und Beschäftigung und zur Gerechtigkeit unter den Generationen bei, machte die Professorin deutlich. Und sie zeigte auf, dass eine Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur als Leitprinzip der eigenen Hochschulentwicklung gilt, sondern auch eine starke Außenwirkung entfachen soll. Jetzt und auch später im Berufsleben müssten Studierende die Nachhaltigkeit umsetzen und dabei „verstehen, verändern und handeln“. Dafür würden auch Innovationen gebraucht um alte Denkmuster abzulösen. „Wir müssen es schaffen, dass Menschen Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen“ forderte Hellbach. Das Nachhaltigkeitskonzept der Hochschule Amberg-Weiden prägt deshalb alle Lehrformate und deren Inhalte in den einzelnen Studiengängen sowie vorrangig auch den Forschungsbereich. Forschungsschwerpunkte gibt es zum Beispiel in der Energie- und Ressourceneffizienz und in der Kreislaufwirtschaft. Auch der Forschungsprozess selbst muss umwelt- und ressourcenschonend ablaufen. Aufgabe der Hochschule sei es dabei, Forschungsergebnisse breit nach außen zu tragen, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Verwaltungen. Auch tragen Ethikforum und andere Veranstaltungen, Projekte mit externen Partnern und Konferenzen die Nachhaltigkeitsphilosophie nach draußen. Das hochschuleigene Institut für Nachhaltigkeit und Ethik entwickelt wichtige Impulse. Ein Ideenaustauch unter den Hochschulen erfolgt in Netzwerken und vertieft die Konzepte. Nachhaltiges Handeln gilt auch als Maxim für die interne Organisation und Abläufe an der Hochschule. „Gelebter Schutz der natürlichen Umwelt sowie eine Gemeinwohlorientierung in allen Bereichen des Campus betrachten wir als Voraussetzung für die glaubwürdige Vermittlung von Vorgehensweisen und Praktiken zum nachhaltigen Denken und Handeln“ sagt die Professorin. Als Stichworte genannt wurden unter anderem Reduzierung des Energieverbrauchs und das Energiemanagement, Treibhausgasbilanz, Abfalltrennsystem, Renaturierung und Fair-Trade-University. Schulungen dienten der Vorbereitung dieser Aktivitäten. Zum Beispiel sind Raumbelegungsprogramm und Heizungssteuerung sind eng verknüpft. Zertifizierungen sind Belege für den Vorbildcharakter der OTH Amberg für vergleichbare Bildungseinrichtungen. Auch sollen Studierende an Planungen und Projekten aktiv beteiligt werden, wie die Neugestaltung der Coffee-Lounge bewiesen habe.