Dienstag, 27. Mai 2025 um 19:30 Uhr, Luftmuseum
„Luftarchitektur” - Hans-Walter Müller, Paris
Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung „Monsieur Luftarchitektur”
Eintritt 7,- (begrenzte Sitzplätze)
Hans-Walter Müller wurde 1935 in Worms geboren und interessierte sich schon mit 14 Jahren für die Zauberkunst, der er auch später verbunden blieb. Er studierte an der Technischen Hochschule Darmstadt und bestand 1961 die Diplom-Hauptprüfung. Anschließend setzte er seine Studien in Paris fort und konzentrierte seine architektonischen Untersuchungen auf die Materialien seiner Zeit: Das künstliche Licht, die Projektion von Bildern, das plastische Material, die elektrischen Motoren im Dienst der „Architektur in Bewegung“ (1965). Er erhielt Preise auf der Biennale von Paris (1965) und am deutschen Pavillon bei der internationalen Ausstellung von Montréal (1967). Er gehört zu der Bewegung der Art cinétique und ist der Schöpfer der „Aufblasbaren“ – Konstruktionen aus plastischen Strukturen, die durch Luftdruck ihre Form erhalten. Hans-Walter Müller wohnt seit 1971 in einem aufblasbaren Haus. Er arbeitet zusammen mit Künstlern wie Jean Dubuffet, Salvador Dalí oder Maurice Béjart. (Quelle Wikipedia)
Die Luftarchitektur ist eine biologische Konstruktion. Sie ist ein lebender Organismus, der von den Gesetzen der „GASE UND FLÜSSIGKEITEN“ beherrscht wird. Sie besteht aus einer Flüssigkeit, der Luft, die von einer Haut eingeschlossen wird, und funktioniert wie jeder lebende Organismus mithilfe von Energie.
Die Luftarchitektur ist hydraulisch, nur die eingeblasene Luft trägt die Haut. Die Luftsäulen die greifbar, aber nicht fühlbar sind, weisen Achsen auf, die nicht senkrecht zum Boden verlaufen, sondern in eine Vielzahl von Richtungen ausgerichtet sind. Sie im rechten Winkel zur Tangente der Krümmung angeordnet.
Die Luftarchitektur ist eine Architektur der Spannungen. Die Luft, die einem winzigen Druck ausgesetzt ist, erzeugt in der Haut eine Spannung, die die herkömmlichen tragenden Wände überflüssig macht.
Die Luftarchitektur ist eine autonome Konstruktion, die von der Schwerkraft befreit ist und der Wirkung einer aufsteigenden Sensation unterliegt. Anstelle von Fundamenten, die in die Erde reichen, treten Ankerpunkte, die zurückhalten.
Die Luftarchitektur hängt von geometrischen und physikalischen Berechnungen ab, die die gleichzeitigen Fähigkeiten des Ingenieurs und des Architekten erfordern, die beide in der Kunst des Designers vereint sind.
Die Architektur der Luft ist vielgestaltig, sie ist nicht auf die Hemisphäre beschränkt. Sie ist in der Lage, große Spannweiten zu haben und weite Räume zu überspannen. Paradoxerweise gilt: Je größer ein Bauwerk ist, desto weniger Energie benötigt es.