Das Thurndorfer Ehrenmal für die Gefallenen der Kriege befindet sich zwischen Pfarrkirche und den historischen Fundamenten der mittelalterlichen Vergangenheit des Ortes. Es ist gleichzeitig die höchste Stelle des Pfarrdorfes und der hier an diesem Tag wehende Wind ließ die Besucher der Kundgebung nicht nur angesichts des Anlasses an das Gedenken der Gefallenen und anderweitig zu Tode gekommenen frösteln. Pater Samuel Patton gestaltete eine kurze Andacht und die Feuerwehrkapelle umrahmte Anfang und Ende mit der Hymne „Einigkeit und Recht und Freiheit …“ und am Ende mit der Melodie des „Kameraden“. Dazwischen erinnerte zweiter Bürgermeister Ewald Plössner an die Zeit der Weltkriege, welche aber mit dem „Verschwinden“ der Kriegsgeneration sich aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis der Gesellschaft entfernt, denn bald werden die letzten Zeitzeugen verstorben sein. Es sei aber wichtiger denn je sich mit den Themen Krieg und Frieden auseinanderzusetzen und nicht den „Kopf in den Sand zu stecken“ und den Nebel des Vergessens sich ausbreiten zu lassen. Die ungeheuerlichen Ausmaße des zweiten Weltkrieges seien beispiellos in der Geschichte mit mehr als 60 Millionen menschlicher Opfer. Beispielhaft wurde hier Kapitulation der 6. deutschen Armee bei Stalingrad 1943 genannt, denn das Leiden und Sterben von über zwei Millionen Opfer haben sich in das kollektive Gedächtnis der beteiligten Nationen eingebrannt. Derzeit erleben wir die Bilder des Krieges in der Ukraine, wobei man immer geglaubt habe, solche Dinge würden sich nie mehr wiederholen. Doch angesichts dieser Entwicklungen solle doch alle Hoffnung auf das Gute nicht verloren gehen, welches doch letztendlich immer „tief und radikal“ in die Gesellschaft hineinwirke. Wir müssten uns für den Frieden einsetzen und der Volkstrauertag gebe uns einen Handlungsauftrag für eine friedliche Gegenwart und Zukunft. Hoffnung treibe das Gute an, wir bräuchten mehr davon. Tragen wir alle dazu bei. Die Zeremonie wurde nach der Kranzniederlegung mit einer Schweigeminute beendet.