In der Reihe „SPD unterwegs“ besuchte der Ortsverein Waldsassen das Haus St. Gertrud. Teamleiterin Romina Rauch führte die 20-köpfige Gruppe durch das Gebäude im ehemaligen Mühlenviertel des Klosters. Die Einrichtung unter der Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge bietet Menschen mit Beeinträchtigung ein Zuhause, 14 Personen wohnen hier derzeit. Um ihr Wohl kümmern sich aktuell 17 Mitarbeiter, wie es in einer Mitteilung weiter heißt. Das Gebäude, das dem Kloster Waldsassen gehört, ist denkmalgeschützt und wurde barrierefrei saniert.
Den Bewohnern soll in dem Haus ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglicht werden. Viele Entscheidungen werden gemeinsam im wöchentlichen Gruppenabend getroffen, wie die Besuchergruppe erfuhr. Teilhabe an der Gemeinschaft zu ermöglichen, sei ein wichtiges Anliegen. Dazu gehörten die Erstellung des wöchentlichen Speiseplans und die Partizipation am Alltagsgeschehen genauso wie Planung und Ausführung von Gruppenunternehmungen. Alle Bewohner können sich je nach Fähigkeiten in der Hauswirtschaft einbringen. Als Lieblingsgericht wurde übereinstimmend Toast Hawaii genannt.
Die SPD-Gruppe durfte auch einige der großzügig geschnittenen Zimmer besichtigen. Diese verfügen jeweils über eine Nasszelle sowie Internet- und Fernsehanschlüsse. Zudem gibt es einen „Chill-out-Raum”, der Rückzugsmöglichkeiten bietet. Besonders beeindruckt seien die Besucher von einem großen Badezimmer gewesen, das mit einem Lifter und seitlich zugänglicher Badewanne ausgestattet ist.
Im Gemeinschaftsraum mit integrierter Küche wurden den Gästen auch einige Anliegen geschildert. Größtes Problem sei, dass Barrierefreiheit bei weitem noch nicht überall gegeben sei. Schon der Bordstein vor dem Haus St. Gertrud wurde als Hindernis genannt. Die Teamleitung bat darum, bei jedem Bauabschnitt in der Stadt darauf zu achten, derartige Schwellen abzusenken. Verena Völkl und Bettina Frost, die in Waldsassen ehrenamtlich als Beauftragte für Menschen mit Beeinträchtigungen tätig sind, verwiesen auf die Internetseite „Wheelmap.org“, bei der man kritische Stellen eingeben kann. Als Wunsch wurde auch genannt, dass das Kopfsteinpflaster im Altstadtbereich mit „Fahrspuren“ aus größeren Platten aufgelockert wird, um die Fortbewegung zu erleichtern. Zur Sprache kam auch die schwierige Gewinnung von Fach- und Hilfskräften in den Bereichen Pflege und Pädagogik.
SPD-Ortsvorsitzender Hubert Rosner bedankte sich für die Führung, Stadtratsfraktionssprecherin Monika Gerl überreichte eine prall gefüllte Tasche mit Süßigkeiten und Kaffee als Anerkennung.