Hundert Jahre und noch mehr fühlten sich die am Ferienprogramm des Gerwigkreises Waldsassen im Stiftlandmuseum teilnehmenden Kinder zurückversetzt. Ausgestattet mit einem Quizbogen und Kugelschreiber startete die spannende Reise für die 7-10jährigen Mädchen und Buben in die Vergangenheit in den Museumsräumen. Gabriele Achmann führte die Gruppe zunächst in das der ehemaligen Münchenreuther Schule nachempfundene Klassenzimmer und zeigte den Kindern wie es vor vielen Jahrzehnten im Unterricht zuging und wie seinerzeit die Rahmenbedingungen in der Schule waren. Alle durften auf Schiefertafeln mit Griffeln in der altdeutschen Schrift üben. Weiter ging die Zeitreise in den Ausstellungsbereich Landwirtschaft, in dem alles über die vielfältigen Tätigkeiten auf einem Bauernhof und die Versorgung mit Lebensmitteln wie Brot und Kuchen backen sowie alltäglichen Aufgaben wie Wäsche waschen oder ausbuttern erklärt wurde. Dann bekamen die kleinen Besucher Einblicke in die verschiedenen Wohnräume unterschiedlicher Gesellschaftsschichten. Vom einfachen Schlafraum in dem bis zu zehn Personen nächtigten führte der Weg über die Bauernstube bis zur vornehm eingerichteten Bürgerwohnstube.
Einer der Höhepunkte war das ehemalige Rasp-Ladl, ein Gemischtwarengeschäft, in dem es die verschiedensten Waren ähnlich wie heute in einem Supermarkt zu kaufen gab. Allerdings wurden viele Dinge noch unverpackt oder in mitgebrachten Gefäßen an die Kundschaft abgegeben. Nach dem Besuch der Baderstube, dessen Inhaber früher auch zuweilen als Zahnarzt und Mediziner tätig war, wurde die Ausstellung der verschiedenen Handwerksberufe und Waldsassener Industriebetriebe erforscht.
In den einzelnen Abteilungen hatten Gabriele Achmann und Hermann Müller jeweils einen Gegenstand versteckt, der nicht in die damalige Zeit passte. So waren von den Kindern beispielsweise ein modernes Bügeleisen oder ein Tablet zu entdecken und die darauf befindlichen Lösungsbuchstaben in den Quizbogen einzutragen. Nach Herausfinden des Lösungswortes gab es zur Belohnung eine Tafel Schokolade und einen Schmuckstein. Mit vielen gesammelten Eindrücken konnten die sehr interessierten und aufmerksamen Museumsbesucher nach etwa eineinhalb Stunden wieder an ihre wartenden Eltern übergeben werden.