Die Ortschaft Heumaden mit ihren Weilern feierte das Patrozinium ihrer Kapelle und zugleich den Gottesdienst zum Volkstrauertag mit Pfarrer Udo Klösel. Mit neun Ministranten zog der Priester in das Gotteshaus ein. Neben den Gläubigen waren auch die Feuerwehr und der Schützenverein in Uniform und mit Fahne ausgerückt. Mit dabei war auch Bürgermeister Armin Bulenda. Wir feiern den Patron dieses Gotteshauses den heiligen Einsiedler Leonhard. Im Mittelalter hörte er den Ruf Gottes und zog sich in die Einsamkeit zurück, um dort für ihn zu leben und auf sein Wort zu hören. Wer auf Gotteswort hört, der ist auch den Menschen nahe. Wer Gott liebt hat auch immer wieder die Kraft gefunden den nächsten zu lieben. So war der heilige Leonhard berufen Gefangene zu befreien und Sünder auf den rechten Weg zu führen. Die Fesseln der Gefangenen suchte er zu lösen, dort wo sie ungerecht waren. Wenn sie durch ihre Tat rechtmäßig gefangen waren, versuchte er ihren Lebensweg zu ändern und ihr Los zu lindern. So bekam er als Symbol die Kette in die Hand, die ihn dann später als Patron des Viehs und des Bauernstandes gemacht hat. Seiner Fürsprache werden wir uns anvertrauen, führte der Geistliche aus.
Mit dem Patrozinium tun wir es in Verbindung mit dem Volkstrauertag, erklärte der Seelsorger. Wir gedenken besonders der Toten der Weltkriege aus Heumaden und den umliegenden Weilern. Wir denken an den Krieg und das Unrecht und Gewalt auch in unseren Tagen und bitten Gott, er möge dort die Ketten und Fesseln lösen wo Menschen im Krieg gefangen sind, wo sie gebunden sind an der Not die ihnen durch den Krieg widerfährt. Die Lesung trug Schützenmeisterin Claudia Kraus vor.
Nach dem Gottesdienst nahmen die Vereine vor der Kapelle Aufstellung und das Bläser-Ensemble stimmte mit einem Choral in die Feier ein. Ein Schütze und ein Feuerwehrmann standen mit Fackeln am Kriegerdenkmal. Volkstrauertag ist ein Tag des Erinnerns, des Mahnens und Überdenkens, sagte Pfarrer Udo Klösel. Er betete für die Toten der Kriege, für alle Opfer der Gewalt, für die Opfer der Naturkatastrophen und der Unfälle.
In seiner Ansprache sagte Bürgermeister Armin Bulenda, dass wir in den letzten Monaten erleben müssen wie fragil der Frieden weltweit aber auch in Europa ist.
Er erinnerte an den Krieg in der Ukraine, die Kämpfe im Nahen Osten und andere gewaltsame Auseinandersetzungen weltweit. Sie zeigen uns, dass die Wunden der Geschichte noch immer nicht verheilt sind. Solche Konflikte zerstören die Grundlagen des Zusammenlebens. Er erinnerte auch an die Schicksale, die es auch in Heumaden durch die beiden Weltkriege gab. Durch die täglichen Nachrichten sind diese all gegenwärtig und die Auswirkungen spüren wir auf unterschiedliche Wege. Jeder kann sich für ein respektvolles Miteinander einsetzen. Die Werte von Menschlichkeit, Solidarität und Respekt soll der Mittelpunkt unseres Handels sein. Wir verneigen uns vor allen Kriegsopfern und Opfern der Gewaltherrschaft. Als äußeres Zeichen des Gedenkens wurde ein Kranz von der Feuerwehr Heumaden durch Vorsitzenden Thomas Kleber und des Schützenvereins Heumaden durch Schützenmeisterin Claudia Kraus am Mahnmal niedergelegt. Böller wurden zu Ehren der Teilnehmer der Weltkriege abgefeuert. Am Schluss intonierten die Musiker den „Guten Kameraden“ und das Deutschlandlied.