Ein, wenn überhaupt, gewöhnliches„hallo“ heutzutage an der Kasse, das smartphone ersetzt das Gespräch, aber ein „Hawedere“, „host as scho ghert“ , man hod g`red wäi da Schnowl gwaggsn wor“, man „hods erfohrn „wenn „oaner niat pumperlgsund war“ .Das hatte was Zusammenbindendes, persönliches - seinerzeit im Kramerladen, der war Nachrichtenzentrale. Und zwar in der Oberpfälzer Umgangssprache in seiner Reinform, und im Dialekt, der ist Mundart, „die Summe von Region und Person“. „Dialekt ist eigentlich die wahre Heimat“ sagt der Sulzbacher Dieter Radl, landauf, landab, Reisender in Sachen Oberpfälzer Mundart, Dichter und Buchschreiber, Theatermacher, mehrfacher Preisträger der es sich zur Aufgabe gemacht hat, „unseren Dialekt als Kulturgut zu erhalten, denn eine Sprache die man nicht mehr spricht , die stirbt“ wie er sagte bei einer Lesung im Kümmersbrucker Rathaus Foyer. In rund 15o Vorträgen schon hat Radl schon unserem Oberpfälzer Mundart quasi das Wort geredet, über die Tatsache, daß unser Dialekt beileibe keine Nischensprache ist „das ist ein eigenes Sprachsystem, hat einen eigenen Wortschatz, ein eigenes Wortsystem, ist eine Gefühlssprache, hat eigene Sprachmelodie. Da kommts auf Betonungen an: „Dahoam, daham, daheum, da kann man mit Japanern, Franzosen, Tschechen reden, keiner versteht`s, , im Dialekt kann man auch jemandem die Wahrheit sagen ohne jemanden zu kränken“. Radl versteht es bestens, die Oberpfälzer Sprache wieder in Erinnerung zu rufen, hat es sich sozusagen zur Lebensaufgabe gemacht, Dialekt, Mundart, will heißen Heimat ein Denkmal zu setzen. Mit „Des hurchtse gurd a“ wie Radl unseren Dialekt, Lautmalerei, Bildhaftigkeit und Ausdruckskraft vermittelt mit seinen Beispielen, wenn er „a wenig durchs Jaouer“ blickt,“ a wenig wos zum Naoudchdenkn“ mit gereimten und ungereimten Texten parat hat, „ a weng wos zum lacha“ mitgebracht hat. Nun hat ja Radl wahrlich seit Jahren alle Säle bereist, aber Kümmersbruck war auch für ihn was ganz Besonderes, im Rahmen von Kunst, Kultur, Kümmersbruck das erste Heimspiel sozusagen, denn Dieter Radl ist in Lengenfeld geboren, genau gesagt Lengenfeld Hs.Nr. 47, heute Schulstraße 15, seine Mutter Hedwig war eine geborene Högl, mit den Eltern verzog er dann 1946 nach Sulzbach und darf sich als waschechter Sulzbacher „aus der Bindergass“ bezeichnen, wo man noch „drei Schoppen iwer d`Gass“ für 75 Pfennig beim Bärwirt „ kaffa hot kinna“ .Da lag es auch nahe von seinem Lengenfelder Opa Josef und Onkel Hans Högl zu erzählen, vom „Flaing fanga“ von der Tante „ Bawett“ (Pechtl) in Gärmersdorf. „Wer fül red is a Plauderer“ hat Dieter Radl gesagt, ohne Zugabe allerdings kam er nicht davon, bis er dann sagen konnte: „Aids is umme, gschwind verganga, wor koi Zeidlang mitananer, wor schai, i gredt, ir zoukurcht, glachd…. I hoff dassmer uns wiederseng, i dangg eich, bin glei furt, bleibst pumperlgsund und daids a Gurd“.