Seit dem 14. Jahrhundert gehört es zur Tradition der Bürgerspitalstiftung, den Bewohnern des Bürgerspitals und nach dessen Errichtung auch des Heilig-Geis-Stifts an Lichtmess, 2. Februar, ein Seidl Bier zu spendieren. Schon der Stiftungsgründer, der als „Ludwig der Bayer“ in die Geschichte eingegangene König und spätere Kaiser Ludwig IV., hatte erkannt, dass Bier ein „Lebenselixier“ sei, und diesen schönen Brauch eingeführt. „Bier war über lange Zeit vor allem ein sicheres Lebensmittel. Durch die Verwendung von Hopfen und den damals allerdings noch geringeren Alkoholgehalt war es in aller Regel gesünder, Bier statt Wasser zu trinken.“ Braumeister Franz Kummert ließ die Gepflogenheit des „Lichtmess-Seidls“ auch in diesem Jahr fortführen und jedem Bewohner ein Bierchen zukommen.