Wann die Menschen entdeckten, dass ein Holzfeuer nicht heiß genug brennt, um Eisen zu schmelzen, ein Holzkohlefeuer aber schon, ist nicht bekannt. Diese Tatsache war aber der Ausgangspunkt für die Verbreitung des Köhlerwesens. Holzkohle war das wichtigste Brennmaterial, zum Beispiel im alten Hüttenwesen und in Schmieden. Um 1750, mitten im „hölzernen Zeitalter”, musste der Wald nahezu alles liefern, was der Mensch zum täglichen Leben brauchte. Holz wurde nicht nur zum Heizen und Bauen benötigt, auch Möbel, fast alle Werkzeuge und sogar Fuhrwerke wurden daraus gefertigt. Im Wald selbst wurde Holzkohle hergestellt und Harz gesammelt. Weil die Wälder oft übernutzt wurden, glichen sie vergrasten Parklandschaften. Bei der Veranstaltung des Centrum Bavaria Bohemia mit dem Thema Köhlerei stellten die Förster und Köhler, Jürgen Köbler und Jiří Kadera im Rahmen der Dialogveranstaltung bb - talk, diesmal in Form einer „beseda”, einer informellen, gemütlichen Gesprächsrundedie Köhlerei unter historischen, sozialen, technischen und kulturellen Aspekten an beiden Seiten der deutsch – tschechischen Grenze vor. Verschiedene Köhlerwerkzeuge weckten das Interesse der Besucher, ebenso das Modell eines Kohlenmeilers und natürlich die vielfältigen Produkte der Köhler. Fotos und ein Kurzfilm über „das schwarze Gold des Waldes” zeigten anschaulich die Arbeitsschritte des Köhlerhandwerks. Die Fragen der Gäste wurden gerne von den Fachleuten beantwortet und bei einer urigen Brotzeit mit angeregten Gesprächen endete der interessante Abend.