Unter dem Motto „Kafka lebt – und wir suchen ihn” fand am vergangenen Montag ein besonderer Kafka-Abend an der Naabtal-Realschule Nabburg statt. Die Veranstaltung war nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch Teil des internationalen Projekts Kafka 2024, das den 100. Todestag des weltberühmten Schriftstellers Franz Kafka begeht. Unter der Leitung von Anne Bräuer, Angelika Hirmer und Manuela Meixner brachten mehrere Klassen ihre ganz eigenen Interpretationen von Kafkas Werk und Leben auf die Bühne – und das Publikum war begeistert.
Der Abend war ein beeindruckendes Zusammenspiel aus Literatur, Kunst und moderner Technologie. Schon die kafkaesken Einladungen gestalteten die Schülerinnen und Schüler rätselhaft, grotesk oder aufrüttelnd. Neben klassischen Bühnenperformances – darunter Szenen aus „Die Verwandlung” und „Das Schloss” – bot die Veranstaltung auch Lichtinstallationen zu Kafka selbst, aktionskünstlerische Darstellungen seines Verhältnisses zur Bürokratie sowie interaktive Mitmachkunst für die Gäste. Besonders eindrucksvoll war die Untermalung der Szenen durch den sogenannten „Klangteppich Kafka”, der eine fast hypnotische Atmosphäre schuf.
Die Schülerinnen und Schüler nutzten bei ihrer Darstellung modernste Technologien wie KI-generierte Animationen oder Musik, um Kafkas komplexe Themen in visuelle und akustische Kunstwerke zu übersetzen. Die Kombination aus traditioneller Interpretation und zeitgenössischer Technik zeigte eindrucksvoll, wie aktuell und inspirierend Kafkas Texte noch immer sind.
Der Kafka-Abend war eingebettet in das Projekt Kafka 2024, das unter der Schirmherrschaft des tschechischen Kulturministers Martin Baxa und der deutschen Kulturstaatsministerin Claudia Roth steht. Ziel des Projekts ist es, Kafkas Werk aus neuen Perspektiven zu beleuchten und den Blick auf das tschechisch-deutsche Kulturerbe zu richten. Insbesondere Kafkas Rolle als Brückenbauer zwischen den Kulturen wird dabei hervorgehoben.
Das internationale Projekt wurde vom Adalbert Stifter Verein (München) initiiert und bringt zahlreiche Akteure aus Tschechien, Deutschland und Österreich zusammen. Unter anderem beteiligen sich das Goethe-Institut Prag, das Literaturmuseum der Tschechischen Republik und die Franz-Kafka-Gesellschaft. Auch die Naabtal-Realschule konnte mit ihrem Kafka-Abend einen Beitrag zu diesem grenzüberschreitenden Austausch leisten.
Neben den künstlerischen Beiträgen bot der Abend auch Hintergrundinformationen zu Franz Kafka. In multimedialen Präsentationen, unter anderem auch in Form von animierten Zitaten, und Infografiken wurden Aspekte seines Werkes genauer beleuchtet.
Die Resonanz auf den Kafka-Abend war überwältigend. Die verschiedenen Eindrücke wurden an der Mitmach-Leinwand gesammelt und so bekamen sowohl der Autor, als auch die Gestaltenden des Abends Lob für ihre Leistung.
Der Erfolg des Abends zeigt, dass kulturelle Bildung an Schulen nicht nur spannend, sondern auch unglaublich bereichernd sein kann. Mit ihrem Beitrag zu Kafka 2024 hat die Naabtal-Realschule Nabburg bewiesen, dass sie ein wichtiger Teil des internationalen Gedenkjahres ist. Der Abend wird sicher noch lange in Erinnerung bleiben – nicht nur bei den Beteiligten, sondern auch bei den begeisterten Gästen.