Die Mitglieder des Freundeskreis König Ruprecht trafen sich zur Jahresschlussfeier im Schloss-Hotel in Hirschau mit Abendessen und einem besinnlichen Programm. Kanzler Gerhard Büttner konnte hierzu alle Aktiven herzlich begrüßen. Altlandrat Armin Nentwig folgte mit einem besinnlichen Grußwort zum anstehenden Weihnachtsfest.
Dann trat König Ruprecht alias Michael Koller in Erscheinung und erinnerte an 30 Jahre Auftritt als König und 20 Jahre Bestehen des Vereins. So blendet er zurück an den Beginn mit der Heimholung Ruprechts durch Landrat Dr. Hans Wagner nach Amberg. Anlass war am 21. Juli 1994 die Aufstellung der Ruprechtstatue im Zeughaus des Kurfürstlichen Schlosses, heute das Landratsamt. Sie ist ein Replikat der steinernen Figur aus der Fassade der Michaelskirche zu München unter Sponsoring des Rotary-Clubs. Am 3. Oktober 1994 folgt dann die Benennung und Einweihung des König-Ruprecht-Saals im Zeughaus. Seitdem werden König mit Gefolge, wie Kurfürsten, Klerus, Edelleute, Ritter und Pagen von einer Laienspielgruppe bei offiziellen Anlässen in historischer Gewandung als Repräsentanten in Stadt und Landkreis Amberg-Sulzbach dargestellt.
1996 folgten weitere Auftritte bei der Übergabe der Stadtbrille nach Abschluss der Renovierung und beim großen Erntedank-Festzug durch die Stadt zum Abschluss der Landesgartenschau. Im Mai 2002 feierte man die 650-Jahr-Feier zur Geburt von König Ruprecht mit Enthüllung einer Bild- und Gedenktafel an der Alten Veste (heute Sitz der Stadtbau GmbH) und einer Festtafel im König-Ruprecht-Saal mit Hausherr Landrat Armin Nentwig und vielen Gästen. Dabei erstmals eine Abordnung der Kaiser Ruprecht-Bruderschaft zu Rhens am Rhein bei Koblenz, seitdem wird der Kontakt zu dieser Bruderschaft gepflegt. Ebenso anwesend war die Pfalzgraf Johann-Gruppe vom Festspiel aus Neunburg vom Wald.
Am 3. November 2002 folgte das erste Schlossfest im Kurfürstlichen Schloss auf Einladung von Landrat Armin Nentwig mit allen historischen Gruppen aus dem Landkreis. Fortan wurden auch Historische Stadtführungen unter der Leitung von Stefan Helml mit Stationstheaterspiel veranstaltet. 2003 folgte ein Großes Heerlager der Kurfürstlichen Schlosswache im Hof des Landratsamtes wegen der Landesaustellung für den Winterkönig Friedrich mit einem Theaterspiel.
Um den Aktionen einen rechtlichen und finanziellen Rahmen zugeben wurde im November 2003 der Verein Freundeskreis König Ruprecht gegründet. Vereinszweck ist die Erinnerung an das Leben und Wirken von Pfalzgraf, Kurfürst und König Ruprecht I. zu pflegen, historisches Kulturgut zu fördern und zu würdigen und das Interesse für das mittelalterliche Leben zu wecken. Der Verein will stets die Historie an den ersten König von Amberg in Erinnerung halten.
Zwischendurch folgten verschiedene Auftritte bei Festen, Umzügen und Feiern. Hervorzuheben ist auch die Auszeichnung des „Friedensappell Amberg-Perigeux” 2005 durch die Kaiser-Ruprecht Bruderschaft zu Rhens für 40 Jahre der Amberger Städtepartnerschaft.
Seit 2010 erinnert eine Geschichtstafel zum Gedenken an den König im „Amberger Geschichtsweg” im Stadtgraben. Diese wurde zum 975. Jubiläum der Stadt und anlässlich des 600. Todestages (+18.05.1410) des Königs geschaffen und enthüllt. Auch im Stadtmuseum in der Abteilung Kurfürstliches Amberg ist Interessantes zu Ruprecht ausgestellt.
Von Anfang an pflegte man auch die Verbindung zu den Rittern von der Zarg aus Vilseck Sorghof, einst entstanden durch Norbert Riha, mit gemeinsamen Auftreten bei historischen Anlässen.
Im Oktober dieses Jahres kam zum siebten Mal eine Delegation der Kaiser-Ruprecht Bruderschaft aus Rhens anlässlich „650 Jahre Hochzeit” von König Ruprecht nach Amberg. Am 27. Juni 1374 heiratete Ruprecht mit Elisabeth, Tochter des Burggrafen Friedrich V. zu Nürnberg, feierte quasi die erste Amberger Hochzeit. Der Amberger Freundeskreis absolvierte bereits acht Partnerschaftsbesuche in Rhens.
Michael Koller betonte, dass man sich über die 30 Jahre des Wirkens um die Darstellung und Würdigung des Königs sich sehr freuen, erinnern und dies auch feiern darf. Heute steht der Verein mit 20 Jahren auch einzigartig da. Kostüme wurden versucht originalgetreu nach zu schneidern und Schaustücke wie der Königstuhl wurden gefertigt, ein Zelt sowie Ausstattungen für eine Königstafel angeschafft. Man sammelte auch Wissen über das Leben von Ruprecht mit Bildern, Texten und Besuchen an historischen Stätten. Es hat Spaß gemacht und soll es auch in Zukunft sein. Letztendlich haben wir uns alle etwas getraut und erfolgreich geschaffen, und dies auch immer im Blick der großen Öffentlichkeit, so Koller. Uns verbindet die Pflege der Geschichte und die Würdigung des Lebens von Ruprecht, der zu Amberg geboren ist und als König des Heiligen Römischen Reiches 10 Jahre gewirkt hat. Die Mitglieder verbindet guter Gemeinschaftsgeist, Spaß und Freude am Handeln und so soll es bleiben und weiterhin sein, das ist der Wunsch von Michael Koller, als Jubilar für 30 Jahre König, in seiner Rede.
Anschließend wurden anwesende Jubilare geehrt. Dazu gratulierten Kanzler Büttner und Vizekanzler Koller und überreichten je eine Urkunde mit Geschenk. Mit einem gemütlichen Beisammensein endete die festliche Veranstaltung.