Treffen sich ein Rabbiner und ein Imam … So beginnt kein Witz, sondern das ist der Mittelpunkt eines interreligiösen Workshops in der Israelitischen Kultusgemeinde in Amberg für die BVJ-Klassen an der Berufsschule Amberg. Viele jüdische Mitbürger sind im Alltag immer wieder mit Antisemitismus konfrontiert. Viele Vorurteile, die dann in Ablehnung münden, beruhen auf Unwissenheit. Höchste Zeit, diese Unwissenheit zu beenden. Diese Gelegenheit hatten nun die 11. Klassen der Berufsintegrationsklassen (BIK) und die Klassen der Berufsvorbereitung (BVJ) nun. Dabei handelte es sich um keinen einfachen Vortrag. Vielmehr war es ein lebendiges Gespräch mit viel gegenseitigem Interesse zwischen den Schülerinnen und Schülern, einem Imam und einem Vertreter des jüdischen Glaubens. Der Schultag begann zunächst mit einer Führung durch die Amberger Synagoge. Im Anschluss daran startete der Workshop im Gemeindesaal der israelitischen Kultusgemeinde. Der Rabbiner Elias Dray und der Imam Maher Khedr nahmen die Jugendlichen mit auf eine Reise durch tausende Jahre Religionsgeschichte und fanden viele Gemeinsamkeiten der Religionen, bis zum gemeinsamen Ursprung in Abraham, dem Stammvater des Judentums, des Christentums und des Islam. Zur Abrundung des erlebnisreichen Tages machten sich die Klassen noch auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in der Amberger Vergangenheit, vom Standort der Synagoge im Mittelalter (heutige Frauenkirche) über die Geschichte der „Drei Höfe” (der Storg), als früheres jüdisches Kaufhaus Erwege, hin zum dunkelsten Kapitel: Den Stolpersteinen als Andenken an die jüdischen Opfer der Nationalsozialismus. Weil dieser Workshop so besonders war und ist, wurde die Klasse BIK11a von einem Filmteam des Bayerischen Rundfunks begleitet. Den entsprechenden Artikel können Sie hier nachlesen. Miteinander reden lässt uns Vorurteile abbauen. Wir bedanken uns bei der israelitischen Kultusgemeinde mit Elias Dray und dem Imam Maher Khedr für die kurzweiligen, abwechslungs- und vor allem lehrreichen Stunden!