Sehr gut besucht waren die fünf Gebietsversammlungen der FBG Kemnath in Kastl, Waldeck, Ölbrunn, Rodenzenreuth und Haidenaab, die von der FBG in Zusammenarbeit mit dem AELF Tirschenreuth durchgeführt wurden.
1.Vorsitzender Oskar Kastner informierte eingangs über aktuelle forstpolitische und rechtliche Themen. Sein Augenmerk richtete sich auf die Novellierung des Bundeswaldgesetzes, die entwaldungsfreie Lieferkettenverordnung der EU, die Fördersituation seitens des Bundes bzw. Bayerns sowie die Einführung der digitalen Rechnung. Geschäftsführer Walter Ehlich und Carina Czurda von der WBD GmbH informierten über die aktuelle Kalamitätslage sowie den Holzmarkt. Ausgehend von einem hohen Käfergrundbestand zu Jahresbeginn half die kühle und feuchte Witterung dabei, dass es nicht zu den erwarteten großen Schadereignissen wie im Vorjahr kam. Das Vereinsgebiet sei nun flächendeckend vom Borkenkäfer befallen, wobei die Hotspots aktuell im westlichen Bereich ( Waldeck, Immenreuth, Haidenaab ) liegen. Gemeinsam mit Walddienstleistern sei es den Waldbesitzern gelungen, die Schadflächen bis zum Herbst überwiegend aufzuarbeiten. Da das Angebot an Käferrundholz sowohl von der Menge als auch vom Zeitpunkt her seit Herbst rückläufig ist, kam es ab dem 4. Quartal zu einer erhöhten Nachfrage nach frischem Rundholz. Als Folge dieser Marktsituation stiegen die Rundholzpreise und bewegen sich auf einem guten Niveau. Beide Referenten raten deshalb den Waldbesitzern dazu, Holz einzuschlagen und vor allem überreife Bestände zu reduzieren, auch um die Voraussetzungen für den Umbau hin zu einem klimatoleranten Mischwald zu schaffen. Wie sich die Situation im neuen Jahr entwickeln könnte, kann man in Anbetracht der schwierigen Wirtschaftslage weltweit und der aktuellen politischen Veränderungen ( Neu-wahlen in Deutschland, Präsidentenwechsel in den USA ) nicht prognostizieren.
Revierförster Martin Wittmann informierte über das Ergebnis der Bundeswaldinventur. Hierbei wies er daraufhin, dass der durchschnittliche Holzvorrat in den Privatwäldern Bayerns nochmals angestiegen sei und nun bei 444 fm/ha liege, während er für Bayern insgesamt bei 405 fm/ha liege.
Des Weiteren erläuterte der Förster, dass voraussichtlich ab 1.7.2025 die Förderverfahren komplett auf digitale Beantragung umgestellt werden sollen, als Plattform diene das System „IBALIS“. Abschließend gab er noch Informationen zum aktuellen Verbissgutachten. In seinem uständigkeitsbereich seien nun alle Hegegemeinschaften „rot“, was eine zu hohe Verbissbelastung darstelle. Dies sei aber nicht die Folge, dass es nun wesentlich mehr Rehwild gebe, sondern man sehe auf den vielen Schadflächen, dass die jungen Bäume dort, wo sie gebraucht werden, durch das Rehwild verbissen werden. Hier seien die Waldbesitzer als Jagdgenossen gefordert, ihre individuelle örtliche Situation zu bewerten und daraus die notwendigen Konsequenzen abzuleiten.
Unkompliziert und zügig gingen die Wahlen der Ortsobmänner und deren Stellvertreter über die Bühne. Oskar Kastner gratulierte allen Gewählten und bedankte sich für die Übernahme dieses Ehrenamtes. Am Ende der Versammlungen gab es reichlich Gelegenheit, die Themen mit den Vortragenden zu diskutieren und individuelle Thematiken auch im kleinen Kreis zu erörtern.