Franz Krapf, seit Jahren die treibende Kraft im Historischen Arbeitskreis, steht nunmehr auch an der Spitze des Oberpfalzverein, Ortsgruppe Tirschenreuth. Die Neuwahl wurde notwendig, da sein Vorgänger in dem Amt, Rudi Schmidt, im Frühjahr überraschend verstorben war. In der Jahreshauptversammlung wurden ebenfalls langjährige Mitglieder geehrt.
Die letzte reguläre JHV mit Wahlen stamme laut Franz Krapf aus dem Jahr 2017. Die folgenden Wahlen wurden ab 2020 jeweils durch die Corona-Epidemie verhindert. Dieser fiel auch die geplante 50-Jahr-Gründungsfeier des Vereins zum Opfer. Die Ortsgruppe Tirschenreuth wurde am 28. Januar 1971 durch Dr. Klaus Arbter gegründet worden, an seiner Seite die Lehrer-Kollegen Edwin Langheinrich und natürlich Max Gleißner.
Nach einem Gedenken für die Verstorbenen, bei der vor allem die Erinnerung an Rudi Schmidt im Mittelpunkt stand, zählte Franz Krapf unter anderem die Leistungen des im Opferpfalzverein angesiedelten Historischen Arbeitskreises und des Arbeitskreises Historischen Handwerk auf. Über die Jahrzehnte wurden viele wichtige Projekte erwähnt, die das Gesicht der Kreisstadt maßgeblich mitgeprägt haben. So ging es unter anderem um die Leistungen von Max Gleißner zur Wiederanlage des Stadtteichs, die Erhaltung des Waldnaabdurchbruchs an der Falkenberger Straße oder um die Entdeckung der Historischen Keller in der Fronfeste. Auch die Gründung des Fischereimuseums ginge auf die engagierten Mitglieder des Vereins zurück.
„Nach 50 Jahren Stillstand existiert in Tirschenreuth wieder eine funktionierende Fassbinderei“, freute sich ergänzend Herbert Konrad über die Rettung dieses alten, historischen Handwerks. 1996 setzte sich Konrad im Stadtrat dafür ein, dass die Gerätschaften der Fassbinderei Mikisch vorrübergehend eingelagert wurden und schließlich jetzt wieder zu Leben erweckt wurden. „Wir haben pro Jahr über 600 Besucher aus ganz Deutschland im „Handwerkerstadl“, berichtete der Sprecher abschließend.
2. Bürgermeister Peter Gold überbrachte die Grüße der Kreisstadt, dabei beschrieb er sich als Freund der Geschichtsschreibung. Unter anderem habe er auch selbst an der Neuen Tirschenreuther Stadtchronik mitgeschrieben. Als besonders wichtig erachte er die Aufgabe, die Liebe zur Geschichte auch an die jüngere Generation weiterzutragen. Als Zukunftsaufgabe beschrieb Peter Gold den Aufbau eines zentralen Archivs in der Kreisstadt.
Kassier Max Spitzl berichtete abschießend von geordneten finanziellen Verhältnissen des Vereins. „Wir haben sparsam aber gut gewirtschaftet“, so der ehemalige Banker.
Bei den anschließenden Neuwahlen wurden die Posten jeweils einstimmig vergeben. Franz Krapf wurde als Vorsitzender gewählt, Edith Mehler fungiert zukünftig als Stellvertreterin. Kassier bleibt Max Spitzel, ebenso Eberhard Polland als Schriftführer. Als Kassenprüfer fungieren Renate Bauer-Zölch und Harald Thiermann.
Bei den abschließenden Ehrungen wurden Dr. Klaus Arbter, Franz Heinrich, Günter Träger, Eberhard Polland und Alfred Scheidler sen. für 50 Jahre Mitgliedschaft und ihre langjährigen Verdienste um den Verein ausgezeichnet.