Situation auf dem Holzmarkt - Aktuelles
Mit Forstamtsrat Johannes Hauke hat sich in der traditionellen Herbstversammlung der Waldbesitzervereinigung Floß und Umgebung am vergangenen Dienstag ein neuer Berater vorgestellt.
Er tritt die Nachfolge von Forstamtsrat Sebastian Höllerer an, der seit 2015 für den Amtsbereich von Floß zuständig war. Hauke, ein gebürtiger Flossenbürger, übernimmt die Leitung des Forstreviers als Revierleiter für die Privat- und Kommunalflächen Floß, Flossenbürg, Pleystein, Waldthurn und Georgenberg / Neuenhammer. Bei seiner Vorstellung hatte der neue Berater herausgestellt, dass er den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Förderung und Beratung von Waldbesitzern sowie der nachhaltigen Bewirtschaftung der Privat- und Kommunalwälder der Region legen werde. Erstehe den Herausforderungen gerne aufgeschlossen gegenüber und suche das Gespräch. Zuletzt war Hauke als Qualitätsbeauftragter für die Förderung im Landkreis Tirschenreuth zuständig.
Vorsitzender Willy Meierhöfer wünschte sich mit Johannes Hauke ein freundschaftliches und kollegiales Zusammenarbeiten, ähnlich wie dies mit Vorgänger Sebastian Höllerer der Fall war. Auch das gute Einvernehmen mit Geschäftsführer Michael Bock möge sich so fortsetzen. Schon in seinem ersten Referat hinterließ der neue Revierleiter einen tadellosen und überaus sympathischen Eindruck. Hauke befasste sich mit aktuellen Forstthemen.
Nach den Einführungs- und Begrüßungsworten durch Vorsitzenden Willy Meierhöfer referierte Geschäftsführer Michael Bock über die aktuelle Situation im Wald und auf dem Holzmarkt. 2024 war bisher ein „normales Wuchsjahr“ mit der Folge, dass die Neuanpflanzungen öfter gepflegt werden mussten. Die regelmäßigen Niederschläge haben dazu geführt, dass deutschlandweit weniger Borkenkäferholz angefallen ist als allgemein erwartet wurde. Zum Teil ist dies auf hohe Fangzahlen in den Borkenkäferfallen zurückzuführen. Aufgrund der Witterung konnten die Käfer dieses Jahr erst später und unregelmäßig schwärmen und die Larven sind mancherorts verpilzt. Da die Bäume stets gut mit Wasser versorgt waren, konnten Angriffe abgemildert werden. Problematisch war, dass die Kronen befallener Bäume lange „grün” blieben und durch den Regen das Bohrmehl am Stamm abgewaschen wurde. Dies führte dazu, dass die Borkenkäfersuche sehr schwierig war und somit die Nester erst spät entdeckt werden konnten. Als sehr positiv bezeichnete Geschäftsführer Bock die überwiegend zügige Abfuhr des Käferholzes. Damit habe man sich an die Empfehlungen der Geschäftsführung und des Beraters gehalten. Das habe sich ausbezahlt.
Auf die aktuelle Situation der Sägewerke eingehend hielt der Referent fest, dass sich auf den internationalen Schnittholzmärkten gegenüber dem dritten Quartal nicht wesentlich viel verbessert habe. Lediglich der für Käferholz wichtige Exportmarkt Amerika zeigt temporär leicht positive Tendenzen. Auf dem Inlandsmarkt sind hochwertige Produkte wie Konstruktionsvollholz aufgrund des deutlichen Nachfragerückganges im Bausektor derzeit schwer absetzbar. Hauptproblem ist weiterhin der lahmende Hausbau aufgrund hoher Zinsen. Die Sägewerke müssen aktuell den Einschnitt reduzieren.
Die Herbstversammlung hatte mit der anschließenden Diskussion wieder einmal gezeigt, dass der Erfahrungsaustausch enorm wichtig ist. Das wünschte sich auch Vorsitzender Willy Meierhöfer der von einer überaus gelungenen und informativen aber auch diskussionsfreudigen Veranstaltung sprach. Ein Beweis mehr dafür, wie notwendig solche Info9rmatioinsversammlungen und Gedankenaustausche sind.