Mit einem Totengedenken und Grußworten begann die Jahreshauptversammlung der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Sulzbach-Rosenberg (SRK) im Bayerischen Soldatenbund (BSB) im Gasthof Zum Bartl. Zweiter Bürgermeister Günther Koller würdigte die Arbeit des Vereins, der an der Tradition des Volkstrauertags festgehalten habe, als Stimmen laut wurden, dass dieser Gedenktag überholt sei. Der BSB-Bezirksvorsitzende Horst Embacher sagte, dass der Frieden nicht auf Bäumen wachse, sondern etwas dafür getan werden müsse. Deshalb forderte er nachdrücklich die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Das Thema Mitgliederschwund zog sich wie ein roter Faden durch den Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Franz Schneller. „Zurzeit sind wir noch 30 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 72,53 Jahren. Wie es weitergehen soll, wissen wir nicht”, schilderte er die Lage. Er selbst habe sich einst ein Limit gesetzt: „Mit 85 ist bei mir Schluss. Ich werde nächstes Jahr 85!” Sollte kein Nachfolger gefunden werden, stellte er für den unausgesprochenen Fall einer Auflösung des Vereins einige Fragen in den Raum: „Wer kümmert sich um den Soldatenfriedhof? Was passiert mit der Fahne und der Kanone?”
Einen Nachfolger sucht seit geraumer Zeit auch der Bezirksvorsitzende Embacher. Der Bayerische Soldatenbund nehme das Thema Mitgliederschwund sehr ernst und widme dieser Frage am 6. April im Schützenhaus in Weiden einen Workshop. Ein Vereinsberater, der sich auf die Mitgliedergewinnung spezialisiert habe, werde dort referieren.
Der Bericht von Kassier Alfred Promm fiel kurz aus. Einen Verlust von 764 Euro musste der Verein für das Jahr 2022 hinnehmen. Nach dem positiven Bericht der Kassenprüfer wurde der Vorstand einstimmig bei einer Enthaltung entlastet.
Als Höhepunkt jeder Jahreshauptversammlung bezeichnete der Vorsitzende Franz Schneller die Ehrung langjähriger Mitglieder. Für 10 Jahre Mitgliedschaft wurde Kurt Falk ausgezeichnet, für 15 Jahr Klemens Krieger, Gerhard Meier und Hans Roth. Auf 25 Jahre Mitgliedschaft kann Walter Zeltner stolz sein, auf 30 Jahre Roland Fleischmann und Dieter Meidenbauer, und auf 35 Jahre Klaus Luber. Bei Peter Bruckner steht die Zahl 40 Jahre auf der Urkunde. Helmut Pilhofer ist seit 45 Jahren Mitglied und übernimmt seit 42 Jahren als Böllerschütze den Ehrensalut. Mittlerweile ist er der einzige Böllerschütze im Verein, und in den nächsten Jahren werde viel Arbeit auf ihn zukommen. Den Jubilaren, die bei der Jahreshauptversammlung nicht anwesend waren, will der Vorsitzende die Urkunden persönlich überbringen.