Der VGN machte es möglich – wir konnten günstig mit der Bahn nach Nürnberg reisen. Also probierten wir aus, wie sich Unterricht im Museum anfühlt. Frau Schelzke und Frau Zaus begleiteten uns, der Schulverband unterstützte uns finanziell. Die Stadt Nürnberg erwartete uns mit Architektur, Geschichte und ihrem kulturellen Highlight: Das größte kulturgeschichtliche Museum des deutschen Sprachraums ist ein wahres Schatzhaus mit über 1,3 Mio. Objekten, von denen rund 25000 ausgestellt sind. Wir staunten nicht schlecht! An diesem Tag konzentrierten wir uns auf das Thema Menschenrechte. Der Museumpädagoge führte uns zunächst durch die „Straße der Menschenrechte“. Hier sind die 30 Menschenrechte, die 1948 von der UNO verkündet wurden, seit 1993 in einem riesigen Kunstwerk dargestellt. Es soll eine Anklage gegen die Verbrechen der Nationalsozialisten im Dritten Reich sein und eine Mahnung, dass die Menschenrechte noch in vielen Staaten der Erde missachtet werden. Die Straße betritt man durch ein großes Eingangstor. Dahinter ließ der jüdische Künstler Dani Karavan 27 hohe weiße Betonsäulen errichten, zwei Platten in den Boden einfügen und eine Eiche pflanzen. Auf jedem dieser Objekte steht ein Menschenrecht in deutscher und in einer weiteren Sprache zu lesen. Beim anschließenden Rundgang durch verschiedene Ausstellungen wurde uns die Bedeutung der Menschenrechte bewusst: Religionsfreiheit, die Rechte auf Gesundheit und Nahrung. Oft waren diese für uns so selbstverständlichen Rechte früher nicht gegeben und sie sind es bis heute in vielen Ländern der Erde nicht. Wir sahen aber auch den Star des Museums und das UNESCO-Welterbe: den Nürnberger Behaim-Globus von 1492. Er gilt als die älteste Darstellung der Erde in Kugelform. Und tatsächlich, es fehlt Amerika! Der Kontinent wurde zu dieser Zeit gerade erst von Columbus entdeckt. Geschichte wird durch solche Objekte für uns lebendig! Dieser Ausflug war nicht nur lehrreich, sondern auch ein großartiges Gemeinschaftserlebnis.