„Wer singen will, findet immer ein Lied“, sagt ein geflügeltes Sprichwort aus Schweden. Das mag so stimmen, gleichwohl wird es immer schwieriger, Männer zu finden, die in einem Laienchor singen wollen. Aber das ist nicht allein das Problem des Männerchores Haselmühl-Kümmersbruck, das ist im Sängerkreis Oberpfalz so, in dem die Chordichte rapide abnimmt. „Das geht schon in der Schule los, da ist das gemeinsame Singen entbehrlich“, stellte Vorsitzender Adolf Gassner einigermaßen verdrossen fest.

Gassner, der auch Erster Vorsitzender der Sängergruppe Amberg ist, steht seit 20 Jahren an der Spitze des Männerchores in Kümmersbruck und tut das noch weitere zwei Jahre. Das erbrachten die Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung. Anton Gruber bleibt sein Stellvertreter, Kassier und Pressewart ist Norbert Utikal, Schriftführer Christian Fink. Und weil Jana Müller weiterhin als Chorleiterin zur Verfügung steht, wird es den Männerchor Haselmühl-Kümmersbruck auch weiterhin geben. Freilich steht die Frage im Raum: Wie lange noch? Gassner berichtet von jetzt 76 Mitgliedern, darunter vier Frauen. Elf davon sind im Chor aktiv plus drei Gastsänger: „Macht weiter zu euerer Freude und zur Freude anderer“, ermutigte Zweiter Bürgermeister Hubert Blödt.

An Chorleiterin Jana Müller wird es nicht scheitern, sie will weiter neue Lieder proben, „denn der Männerchor Kümmersbruck ist viel gewünscht und begehrt“. Das stellen auch die vielen Auftritte in den Jahren 2023 und 2024 unter Beweis, etwa in Kirchen und Altenheimen, bei Festen und Feiern. Aber Jana Müller hat auch Sorgen: „Es werden immer weniger Sänger, ohne Gastsänger ist es schon fast unmöglich, das Programm zu leisten. Wir halten und gerade so über Wasser.” Auftritte seien jedenfalls reichlich vorgesehen, die Frage sei, ob der Chor sie auch alle wahrnehmen könne. Nach der Jahreshauptversammlung war klar: Wenn der Trend anhält, wird der Männerchor Haselmühl-Kümmersbruck seinen 80. Geburtstag im Jahr 2029 nicht mehr erleben.