Fast wand hoch wurde das neueste gemeinsame Projekt der Klöpplerinnen aus dem tschechischen Sedlice und aus Tiefenbach. „Burggeister” nennt sich das neue Klöppelkunstwerk und dieses große Wandbild wurde vor Kurzem beim Klöppelfest in Sedlice präsentiert. Auf schwarzem Stoff als Hintergrund ist eine Burg mit Tor und Türmen zu erkennen. Darauf tummeln sich eine Vielzahl von Gespenstern, fliegenden Hexen auf ihren Besen, ein kopfloser Ritter und weitere gruselige Gestalten. Alle in feinster Klöppelkunst und oft in bunten Farben haben die Klöppelschüler hier wie dort ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Im Foyer des Rathauses, direkt vor dem Eingang des Tiefenbacher Klöppelmuseums konnte letzten Freitag das Schmuckstück besichtigt werden. Bürgermeister Ludwig Prögler begrüßte dazu die Kulturreferentin des Landkreises Cham Bärbel Kleindorfer-Marx, Altbürgermeister Johann Müller, die Fachlehrerin für das Wahlfach Klöppeln Christine Hunger und die Klöppeldamen aus Tiefenbach und Sedlice. Ein besonderer Gruß galt natürlich den Schülern aus Tschechien und Bayern, welche dieses Werk erstellt hatten. Dolmetscherin Miroslava Vackowà sorgte für die notwendigen Übersetzungen. Prögler erinnerte an die freundschaftlichen Verbindungen zu der tschechischen Kleinstadt, die bereits Altbürgermeister Johann Müller geknüpft hatte und jedes Jahr mit gegenseitigen Besuchen und eben gemeinsamen Aktionen lebendig bleiben. Dank der finanziellen Unterstützung durch Interreg, welche internationale Begegnungen fördert, sind solche Treffen erst möglich. Nach einer Stärkung im Klöppelraum der Alten Schule übermittelte Kleindorfer-Marx die Grüße von Landrat Franz Löffler, dem die Verbindungen mit dem Nachbarland Tschechien sehr wichtig sind. Sie erinnerte daran, dass Klöppeln als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO anerkannt ist und lobte die immensen Bemühungen hier in Bayern und auch in Tschechien, damit dieses Handwerk auch an die Jugend weitergegeben wird. Martina Srbovà als Leiterin der tschechischen Klöppelgruppe dankte für die Einladung und berichtete, dass 17 tschechische Kinder an dem Werk „Burggeister” mitgearbeitete haben. Elf Schüler konnten mit nach Tiefenbach reisen und zusammen mit ihren bayerischen Mädchen und Buben stand nun eine Schnitzeljagd rund um den Kalvarienberg auf dem Rahmenprogramm. Monika Zilk hatte sich viele knifflige Aufgaben ausgedacht und diese in beiden Sprachen in den Verstecken deponiert. Zusammen schafften es alle Gruppen die Aufgaben zu lösen und als Gewinn durfte jeder einen Griff in die große Schatztruhe wagen. Eine absolut lobenswerte Aktion, die sicher zur Völkerverständigung beiträgt. Wer sich das Schmuckstück „Burggeister” ganz aus der Nähe ansehen möchte hat bereits am Mittwoch, 4. September während der Öffnungszeiten des Rathauses und an jedem 1. Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Sowie auf Anfrage.