Der Ausflug des BLLV Kreisverbandes Oberviechtach führte in den 2011 eröffneten Geschichtspark nach Bärnau. Das archäologische Freilandmuseum lädt zu einer Zeitreise durch das mittelalterliche Leben des 9. bis 13. Jahrhunderts ein. Gemeinsam mit zwei Museumsführerinnen durchwanderten die Kinder und die Erwachsenen getrennt das 11 ha große Grundstück mit den 30 rekonstruierten Gebäuden. Mit praxisnahen Erklärungen über das Leben und vor allem über das Überleben wanderte die Gruppe durch vier Jahrhunderte. Erste Station war das frühmittelalterliche slawische Dorf mit einem Grubenhaus und mehreren verschiedenen Pfostenhäusern mit Flechtlehmwänden, einem Garten und einem Wollschweinepferch. Weiter ging es zur imposanten Hügelburg, der „Motte“ und dann zur hochmittelalterlichen Siedlung mit einer „Herberge“. Dieses Haus ähnelte schon eher unseren Häusern mit einem Stockwerk, Strebenbauweise und einem Kachelofen, wohl den ersten in der Geschichte. Auf der Schaubaustelle arbeitete leider niemand. Hier werden Granitsteine von Hand gespalten, Balken mit der Axt behauen und Kalk für den Mörtel gebrannt. Gebaut und gearbeitet wird im gesamten Areal nur mit authentischem Material und Techniken, vom Grasmähen bis zum Bauen. Träger des Freilandmuseums ist der Verein „Via Carolina“. Name kommt von Kaiser Karl dem Großen, der in Bärnau eine Herberge auf der Handelsstraße von Nürnberg nach Prag hatte. Nach dem Mittagessen führte Architekt Julius Schönberger durch die Baustelle „Experimentelles Bauen- Naturdorf Bärnau“. Hier entstehen vier Ferienhäuser neben dem Geschichtspark-ohne Einsatz von Beton, Kunst oder Verbundwerkstoffen. Als Baumaterial wird nur Holz, Kalk und Hanfstängel verwendet, alles leicht recycelbar im Gegensatz z.B. zu Beton. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Bauhütte Bärnau mit Wandergesellen, geplant vom Architekturbüro Schönberger und nach Forschungsergebnissen der OTH Regensburg. Mit einem Abendessen schloss die sehr informative und lehrreiche Ausflugsfahrt.