Die Seniorenbeauftragte der Gemeinde Krummennaab lud am Mittwoch, den 18. September zu einem Halbtagesausflug nach Mödlasreuth „das geteilte Dorf” mit Besuch des Deutsch-Deutschen Museum und der Fattigsmühle ein. Die Amerikaner nannten es „little Berlin”, dieses Dorf am Ende der Welt, dass ebenso wie seine große Schwester zum Symbol der deutschen Teilung wurde. In Mödlasreuth gab es eine Mauer mitten durch die Ortschaft, hier war Sperrgebiet. Hier war es verboten, von Ost nach West zu winken oder zu grüßen. Beim Museumsbesuch wurde den Teilnehmern des Ausfluges der geschichtliche Ablauf näher gebracht. In einen 20-minütigen Film erfuhren die Besucher den historischen Zusammenhang des geteilten Dorfes. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges passierte in Mödlareuth Undenkbares: Das Dorf wurde geteilt und getrennt in eine sowjetische und eine amerikanische Besatzungszone. Der Tannbach, der durch Mödlareuth fließt kam zu „neuen Ehren” und bildete von da an die Demarkationslinie zwischen Ost und West. 1952 begann man mit der Errichtung eines übermannshohen Holzbretterzauns die Abriegelung der beiden Ortsteile. 1966 erfolgte der Bau einer 700 Meter langen Betonmauer mit Wachtürmen und Sperranlagen. Einen Monat nach dem Fall der Mauer in Berlin wurde der Grenzübergang in Mödlareuth am 09.Dezember 1989 eröffnet. Im Freigelände des Museums können die Besucher noch einen Teil der Betonmauer, Metallzaun, Sperranlagen und Wachtürme besichtigen. Das Dorf Mödlareuth stellt noch heute ein „Kuriosum” dar. Nach wie vor bildet der Tannbach die Ländergrenze zwischen den Freistaat Bayern und Thüringen. Unterschiedliche Fahrzeugkennzeichen, Postleitzahlen und Telefonvorwahlen sind äußere Zeichen der Verwaltungsgrenzen. Zwei Bürgermeister kümmern sich um das Wohl der 50 Einwohner. Doch heute gestaltet man den Alltag wieder gemeinsam und feiert zusammen die Feste. Zum Abschluss der Ausflugsfahrt kehrte man in die Fattigsmühle zum gemeinen Essen ein.