Die Regieleitung für das „Fosndagrom in Isling” bat alle Akteure am Aschermittwoch zum absoluten Endspurt und bühnenreifen zweiten Akt in die Gaststätte „Böhmerwald”. Die letzten Töne der „Islouer Fosnd” und der letzte Schnaufer von Prinz „Siegfried der spentable Wilde” fanden in der Faschingshochburg „Böhmerwald” durch die Faschingband „Schlutupers” statt. Der Name des Faschingsprinzen weist auf die Spende einer neuen Trommel von Marktrat Siegfried Wild hin. Nach der Tradition von Schlutupers verewigen alle Akteure ihre Teilnahme an Fasching mit ihrer Unterschrift auf der Trommel. „Da die alte Trommel voll von Unterschriften war, musste eine Neue her”, so die kurze Erklärung. Alle Jahre ist es für die Organisatoren schwer, ausreichend Musiker für die erforderliche Besetzung zusammen zu stellen. Die Akteure spielen in verschiedenen Kapellen oder sind Freizeitmusiker. Der Name der Kapelle „Schlutupers” stammte aus einem Stammtischtreffen und als Namensgeber musste eine Bratheringsdose herhalten. Aus dem urzeitlichen Instrument, der „Blechdose” blieb bis heute der Begriff „reines Blech” erhalten, scherzte so mancher. Inzwischen sind einige Jahrzehnte ins Land gezogen und die Zeiten haben sich geändert, so dass die Musiker der Neuzeit mit klangvollen „Tonwerkzeugen” ausgestattet durch die Gegend ziehen. Zum Leben erwachten die leidenschaftlichen Tonkünstler nur in der Faschingszeit. So traf sich auch in diesem Jahr das unermüdliche Faschingsvolk der „Schlutupers” in der Faschingshochburg „Böhmerwald” und ließ es zum Faschingsausklang noch einmal so richtig krachen. Bevor die Akteure zum Faschingsumzug auf die Straßen gingen, bat der Faschingskardinal Daniel Biermeier im roten Gewand abseits des öffentlichen Lebens zur Gemeinschaftsbeichte. Trotz der Fehltritte während der fünften Jahreszeit begnadigte Herr Merkwürden in einem separaten Winkel die Untertanen und gab jeden mit dem „Wasserpinsel” die nasse Absolution. Für Sonderfälle, die aufgrund ihrer unzähligen Irrwege schwere Last geladen hatten, nahm sich der Faschingspater mit einer „Solobeichte” ein wenig mehr Zeit. „Aber Extras kosten bekanntlich auch mehr Geld” ließ Herr Merkwürden wissen. Der Nachlass der Missetaten wird mit dem Hinabspülen von „Hochprozentigen” erteilt, so dass die auferlegte Sühne mit dem Teufelszeug auch wirklich spürbar hinab gespült wird. Bevor das Ritual des „A'groms” vollzogen wurde, drehte das Faschingsvolk mit ihren Fasnachtsmusikern unter der Leitung von Christian Schmucker in seinem Wirkungskreis noch eine kleine Runde. „Eigentlich sind alle, die Spielen können, musikalische Leiter.” Im Mittelpunkt stand der auf der Trage platzierte Faschingsprinz, der von seiner trauenden Witwe begleitet wurde. Beim anschließenden „Sterberitual”, bei dem der strohige Prinz die leidige Hauptrolle spielte, kam es zu schauspielreifen Szenen. Beim Verbrennen des „Dahingegangenen” trauerten die Faschingsanhänger um ihren Prinzen und kämpften beim Verbrennen der irdischen Stoff- und Strohreste aufgrund der Rauchschwaden mit den Tränen. Nach einigen tröstenden Worten durch Herrn Merkwürden endete mit dem feurigen „Agrom” und einem gemütlichen Beisammensein im Böhmerwald-Lokal noch einmal turbulent und ausgedehnt die fünfte Jahreszeit. Damit ging gemäß dem bekannten Lied der hessischen Faschingsqueen Margit Sponheimer: Am Aschermittwoch ist alles vorbei, auch in Isling die Fosnd zu Ende.