Die Schulbesten an den Berufsfachschulen mit den Ehrengästen der Abschlussfeier (von links nach rechts): Martin Abt (Schulleiter des BSZ Oskar-von-Miller Schwandorf I), Rudolf Teplitzky (1. Bürgermeister der Stadt Oberviechtach), Marie Weber (staatl. geprüfte Sozialbetreuerin und Pflegefachhelferin mit 1,44), Thomas Ebeling (Landrat des Landkreises Schwandorf), Ammar Alabbas (staatl. geprüfter Helfer für Ernährung und Versorgung mit 1,41), Rudolf Teplitzky (1. Bürgermeister der Stadt Oberviechtach), Laura Turban (staatl. geprüfte Kinderpflegerin mit 1,13), Thomas Schiller (Außenstellenleiter am Standort Oberviechtach)
Foto: Marga Schieder-Beierl
Thomas Schiller; Leiter der Berufsfachschulen, begrüßte die Ehrengäste Landrat Thomas Ebeling und 1. Bürgermeister Rudolf Teplitzky aus Oberviechtach, die Schülerinnen und Schüler sowie de-ren Begleitpersonen und erfreulicherweise auch viele Praktikumsgeber aus Privat- und Großhaushalten, Seniorenheimen und Kindergärten.
Martin Abt, Schulleiter am Beruflichen Schulzentrum Oskar-von-Miller I in Schwandorf (von welchem die Berufsfachschulen Oberviechtach eine Außenstelle sind) stellte die Qualität der Berufsfachschulen heraus, die sich für ihn z. B. in Unterrichtsbesuchen gezeigt habe. Er zeigte sich über-zeugt, dass hier ein Miteinander gelernt wird. Zudem hob er hervor, dass 76 % der Abschlussschüler den mittleren Schulabschluss verliehen bekamen. Es sei eine besondere Leistung über die berufliche Bildung mit den staatlich anerkannten Berufsabschlüsssen Helfer(in) für Ernährung und Versorgung, Kinderpfleger(in) oder Sozialbetreuer(in) und Pflegfachhelfer(in) hinaus eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben. Der Oberstudiendirektor betonte, dass die Schüler alles richtig gemacht hätten. Sie haben Berufe erlernt, die gebraucht werden, um den Fachkräftemangel qualifiziert zu beheben. Diesbezüglich arbeitete er noch heraus, warum die Schüler in den einzelnen Zweigen ge-braucht werden. Für die Sozialpflege ging er dabei z. B. auf die Belastung der Familienangehörigen, die selbst pflegen, ein und die Möglichkeit, diese über Fachkräfte zu reduzieren oder zu helfen, die Isolation Pflegebedürftiger zu verhindern. Für die frühkindliche Erziehung in der Kinderpflege legte Martin Abt z. B. Wert darauf, dass diese einen langfristigen Einfluss auf das Bildungsniveau der Gesamtgesellschaft haben. Bezüglich der Ernährung und Versorgung ging er auf nachhaltige Ernährung ebenso ein wie auf saisonale Produkte, Lebensmittelverschwendung und den Erhalt traditionellen und den Erwerb aktuellen Wissens.
Das nächste Grußwort sprach Landrat Thomas Ebeling. Er stellte fest, dass die wirtschaftliche Lage zwar jetzt schlechter sei als vor Corona, aber im sozialen Bereich nach wie vor Fachkräfte hände-ringend gesucht werden. Die Abschlussschüler der Berufsfachschulen werden in der Region ge-braucht und dem Landrat wäre am liebsten, wenn sie sich auch in der Region einbringen. Zum Schluss wünschte Thomas Ebeling, allen Absolventen alles erdenklich Gute, egal wo sie der Weg letztendlich hinführt.
In einem weiteren ebenso kurzweiligen wie interessanten Grußwort dankte Rudolf Teplitzky, 1. Bürgermeister der Stadt Oberviechtach, unter anderem den Helfer(innen) für Ernährung und Versorgung, Kinderpfleger(innen) und Pflegefachhelfer(innen), dass sie in Kürze dringend benötigt offene Stellen für Fachkräfte in der Gastronomie, Kindergärten oder Seniorenheimen besetzen. Er forderte die Absolventen auf, stolz auf sich zu sein, gleichzeitig jedoch demütig und zu erkennen: Was kann ich? Was mache ich nicht so gern? Außerdem forderte er die Abschlussschüler auf, sich ruhig etwas in der Welt umzusehen und ihren Horizont zu erweitern, gleichwohl am besten dann wieder zurückzukehren und ihr Berufsleben im Landkreis Schwandorf und vor allem im Oberviechtacher Land, dem Goldstück Bayerns, tätig und sesshaft zu werden: „Bleibt in der Region. Bleibt uns treu.“ Rudolf Teplitzky dankte auch den Lehrkräften und dem Landratsamt Schwandorf in Person des Landrates Ebeling als Sachaufwandsträger der Berufsfachschule für die gute Zusammenarbeit und hervorragende Ausstattung des Standortes.
Die Veranstaltung begann mit einer Präsentation bewegender Bilder aus dem Schulleben der letzten 2 Jahre, untermalt von der Bayern- und Deutschlandhymne. Studiendirektor Thomas Schiller stellte anschließend fest, dass die Zeit, welche die Absolventinnen an den Berufsfachschulen ausgebildet wurden, ganz offensichtlich abwechslungsreich und spannend waren. Für die Zukunft wünschte der Leiter der Berufsfachschulen den Abschlussschülern, dass diese ähnlich abwechslungsreich und spannend werde. Da für die Ausbildung an einer Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege oder Sozialpflege sehr umfangreiche Praktika nötig sind, sind die praktischen Anleiter für die Schule und die Auszubildenden natürlich enorm wichtig. Bei diesen und bei 3 ausscheiden-den Elternbeiräten bedankte sich der Leiter der Außenstelle ausdrücklich.
Oberstudiendirektor Martin Abt zeichnete dann gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister von Oberviechtach, Rudolf Teplitzky, 5 Schülerinnen aus, die einen Notenschnitt von 1,50 oder besser er-zielten. Sie erhielten eine Urkunde der Regierung der Oberpfalz und ein Buchgeschenk der Garnisonsstadt Oberviechtach. Maximilian Meier aus Neunburg vorm Wald absolvierte die Ausbildung zum staatl. geprüften Helfer für Ernährung und Versorgung mit 1,50. Marie Weber aus Oberviechtach schloss die Ausbildung zur Pflegefachhelferin und Sozialbetreuerin mit 1,41 ab. Der Schwandorfer Ammar Alabbas ist mit 1,41 nun Helfer für Ernährung und Versorgung. Vanessa Guth aus Schwandorf schloss mit 1,33 die Ausbildung zur staatl. geprüfte Kinderpflegerin ab und Laura Turban aus Plechhammer schaffte das als Schulbeste mit 1,13.
Nachdem alle Schülerinnen und Schüler von den Klassenleiterinnen Barbara Röhrl, Margaretha Schieder-Beierl sowie Thomas Schiller ihre Abschlusszeugnisse erhalten hatten, klang die Abschlussfeier mit Häppchen und alkoholfreien Getränken in vielen anregenden Gesprächen an Stehtischen in der Aula aus.
DATEN DER KLASSEN UND SCHÜLER(INNEN):
Die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung hatte heuer 6 Absolventen, von denen 6 die Ausbildung erfolgreich abschlossen.
• 4 von 6 haben mit dem Berufsabschluss „Staatlich geprüfte(r) Helfer(in) für Ernährung und Versorgung“ auch den Mittleren Schulabschluss erworben, also bei der staatlichen Abschlussprüfung eine Prüfungsgesamtnote von besser als 3,0 erzielt (da zählen alle Fächer mit außer Sport).
• 1 der 6 setzt ihre Ausbildung fort, und lernt in der dualen Art noch ein Jahr, um dann als „Assistent(in) für EuV“ mit einer höheren Qualifizierung in das Berufsleben einzutreten.
• 5 der 6 beginnen eine Ausbildung in einem Beruf, der die mittlere Reife erfordert (z. B. Zoll) oder arbeiten im bei uns erlernten Beruf.
• Klassenbester ist Ammar Alabbas aus Schwandorf mit jeweils 1,41.
Die Berufsfachschule für Kinderpflege hatte heuer 17 Absolventen, von denen 17 die Ausbildung erfolgreich abschlossen.
• 14 von 17 haben mit dem Berufsabschluss „Staatlich geprüfte(r) Kinderpfleger(in)” auch den Mittleren Schulabschluss erworben. Eine Schülerin hatte schon den Realschulabschluss.
• 5 der 17 setzen ihre Ausbildung fort, lernen also an einer Fachakademie den Beruf der Erzieher(in).
• 12 der 17 arbeiten im bei uns erlernten Beruf als Kinderpfleger(in) in einer Kindertage-einrichtung.
• Klassenbeste ist Laura Turban aus Plechhammer mit 1,13.
Die Berufsfachschule für Sozialpflege hatte heuer 6 Absolventen, von denen 5 die Ausbildung erfolgreich abschlossen.
• 3 von 6 haben mit dem Berufsabschluss „Staatlich geprüfte(r) Sozialbetreuer(in) und Pflegefachhelfer(in)” auch den Mittleren Schulabschluss erworben.
• 3 von 6 beginnen eine generalistische Pflegeausbildung in der Altenpflege, für welche ein mittlerer Schulabschluss oder eine Ausbildung bei uns die Zugangsvoraussetzung ist. Unsere Schule war also ihr Sprungbrett für eine tiefergehende Ausbildung, die auch relativ gut entlohnt wird (meist über 1.000,- € im 1. Ausbildungsjahr).
• 2 der 6 arbeiten im bei uns erlernten Beruf, helfen also den eklatanten Pflegenotstand zu lindern.
• Klassenbeste ist Marie Weber aus Oberviechtach mit 1,44.