In der Reihe der Reiseberichte der Naturfreunde Weiden gab es bei der letzten Monatsversammlung im Wanderheim in Trauschendorf bunte Bilder, farbige Kunsthandwerkprodukte und unbekannte Speisen nicht nur zu sehen, sondern auch zum Verkosten.
Ursprünglich trafen sich Zazyl Avendaño und Philipp Weidhas beim Studium in Regensburg, jetzt leben beide in Weiden. Aber vergangenes Jahr besuchte die Familie Weidhas bei einer mehrwöchigen Reise das lateinamerikanische Land Mexiko.
Dieter Weidhas eröffnete mit einem kurzen Überblick zum Land. Mexiko ist in 31 Bundesstaaten und die Hauptstadt Mexiko City verwaltungstechnisch gegliedert. Mit 130 Millionen Einwohnern – davon etwa 80 Prozent Katholiken - ist es das größte Land, in dem Spanisch gesprochen wird. Daneben gibt es über 60 indigene Sprachen. Weidhas veranschaulichte die Ausdehnung des Landes, indem er eine Karte über eine Landkarte von Europa legte. Darauf erstreckte sich Mexiko von Großbritannien bis in den Osten der Türkei. Dies biete Lebensräume und eine gewaltige Artenvielfalt vom subtropischen Klima im Norden bis in tropische Regionen südlich des nördlichen Wendekreises.
Zazyl Avendaño schilderte, dass trotz zahlreicher Medienberichte über den bewaffneten Kampf zwischen Staat und Drogenkartellen oder dem Verschwinden von Personen und Korruption sie sich nie bedroht gefühlt habe. Stolz sei sie, weil seit Oktober 2024 mit Claudia Sheinbaum erstmals eine Frau das Präsidentenamt in Mexiko übernommen hat. Auch wenn der übermächtige Nachbar im Norden das nicht wahrhaben wolle, liege die präsidiale Bundesrepublik immer noch am Golf von Mexiko. Die 3326 km lange Grenze zu den USA sei Fluch und Segen zugleich. Viele reiche Touristen aus dem Norden brächten Geld ins Land, die Grenze bringe aber auch viele Probleme.
Philipp Weidhas erwies sich als ausgezeichneter Kenner der mexikanischen Geschichte. Drei längere Perioden stellte er knapp vor: 1) Die präkolumbische Zeit der Maya, Olmeken, Tolteken und Azteken (Spanisch: Mexica); 2) die spanische Kolonialzeit von 1520 bis 1810 und das 19. Jahrhundert als Mexiko ein Kaiserreich war mit autochtonen Herrschern und einem Kaiser von Habsburgs Gnaden. Mit der Mexikanischen Revolution (Spanisch: Revolución mexicana) wird die politisch-gesellschaftliche Umbruchsphase bezeichnet, die im Zeitraum von 1910 bis 1920 den Aufbruch in die Moderne brachte. Aus dieser Zeit und den folgenden Jahren stammen auch die Großgemälde der bis heute berühmtesten mexikanischen Künstler Diego Rivera und Frida Kahlo.
Die Anwesenden erfuhren von Zazyl Avendaño, dass Chili con carne und Nachos keine mexikanischen, sondern texanische Gerichte sind, Tomate, Chili und Schokolade aber ursprünglich aus Mexiko kommen. Nach der vielen Theorie folgte die Praxis. Sie servierte die für Mexiko typischen Tortillas, die zu jedem Essen dazugehören. Dazu standen auch Chilis und Chilisaucen von unterschiedlicher Schärfe auf dem Tisch. Es gab das mexikanische Nationalgericht Mole Poblano mit Hühnchenfleisch, begossen mit einer speziellen Sauce aus Chili und Pozole, ein suppenartiges Gericht mit Huhn. Zur besseren Verdauung durften alkoholische Getränke wie Bier, Tequila, oder Mezcal nicht fehlen.
Der Vorsitzende der Naturfreunde, Herbert Schmid, bedankte sich bei den Vortragenden, die den Anwesenden ein Land näher gebracht hatten, welches durch die Automobilindustrie ohnehin enge Beziehungen zu Bayern habe und mit Mexiko unter den von Trump angedrohten Zöllen leiden werde.