Mit großer Motivation und militärischem Ehrgeiz nahmen zwei Teams der Kreisgruppe Oberpfalz NORD an der renommierten Militär-Competition „Viscontea“ im italienischen Valbrona teil. Der seit 1986 jährlich durchgeführte Wettkampf wird vom Artilleristenverband A.N.Art.I. – Sektion Milano organisiert und zählt zu den bedeutendsten Veranstaltungen seiner Art in Europa.

Erstmals schickte die Kreisgruppe zwei Mannschaften ins Rennen, jeweils bestehend aus drei Teilnehmern. Insgesamt traten 24 Teams aus acht Nationen an – unter anderem aus Schweden, Finnland, der Schweiz, den USA, Deutschland, Saudi-Arabien und Tschechien. Für die oberpfälzer Reservisten war es eine Premiere mit symbolischem Gewicht, ein Zeichen internationaler Kameradschaft und professioneller Leistungsfähigkeit der deutschen Reserve.

Am ersten Veranstaltungstag reisten die Teams in Valbrona an und registrierten sich auf dem örtlichen Sportplatz. Dort fand die feierliche Eröffnungszeremonie mit Flaggenparade und Nationalhymnen statt. Nach dem gemeinsamen Abendessen erhielten die Teilnehmer ein Briefing zur Übungslage. Das Szenario: Feindliche Kräfte hatten das Gelände rund um Erba und Valbrona infiltriert. Ziel der Übung war es, diese zu orten und zu bekämpfen, verwundete Kameraden zu retten, Minensperren zu beseitigen und Erste Hilfe zu leisten.

Die militärische Herausforderung hatte es in sich: 15,5 Kilometer Strecke mit einem Höhenunterschied von rund 1.000 Metern mussten in einem Zeitrahmen von 4 Stunden und 45 Minuten bewältigt werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie sich am Folgetag zeigen sollte. Der Samstag begann früh: Um 7 Uhr marschierten die Teams zum Hubschrauberlandeplatz, erhielten ihre Ausrüstung und eine letzte Einweisung, bevor sie ins Einsatzgebiet geflogen wurden. Trotz der begrenzten Zeitvorgabe meisterten alle Gruppen die Route mit großem Einsatz und Durchhaltevermögen. Viele Teilnehmer berichteten, dass sie körperlich an ihre Grenzen gelangten, genau das aber war Teil der Übung und sollte die Belastbarkeit unter realitätsnahen Bedingungen testen.

Am Abend kamen alle Teilnehmer bei einem Kameradschaftsabend auf dem Sportplatz zusammen. Maurice Bossi, Präsident der italienischen Artilleristenvereinigung, begrüßte die Teams persönlich. Auch die deutschen Vertreter zeigten sich zufrieden. Oberstleutnant d. R. Thomas Baldauf lobte die Organisation und betonte die wertvollen Erfahrungen, die man gesammelt habe. „Unsere Reservisten haben sich hervorragend geschlagen. Im Vergleich zu den aktiven Soldaten, die regelmäßig trainieren, haben unsere Teams eindrucksvolle Leistungen gezeigt“, so Baldauf. Hauptmann Christoph Rolland ergänzte: „Wir konnten unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen und wichtige Erkenntnisse für künftige Einsätze mitnehmen.“

Am Sonntag endete die Viscontea mit einer feierlichen Siegerehrung und einer abschließenden Flaggenparade. Team 1 der Oberpfälzer Reservisten mit Thomas Baldauf, Christoph Rolland und First Sergeant Keith Wong erreichte Platz 16. Team 2 mit Marcus Lippert, Andreas Wolf und Wolfgang Pfanzelt belegte den 17. Rang.

Die Spitzenplätze sicherte sich Finnland mit Platz 1 und 2, gefolgt vom italienischen Bersaglieri-Team auf Platz 3. Die Organisatoren kündigten bereits an, dass die Viscontea 2026 wieder in Valbrona stattfinden soll, mit erneuter Beteiligung aus der Oberpfalz.