Neunburger Kinder der 1. Klasse bepflanzen den barrierefreien Aufgang zur Versöhnungskirche mit vielfältigen Wildblumensamen und schaffen damit ein Reservoir an Nahrung, Brut- und Überwinterungsfläche für in der Stadt lebende Insekten und Stadtvögel.
Die Aktion folgt damit dem Motto von Pfarrer Gerhard Beck „… und Gott pflanzte einen Garten“, Motto der damaligen Pflanzung mit klimaresistenten Forstpflanzen und Waldgottesdient im April 2022 bei Hammerhof. Die Erlöse des Verkaufs der Forstpflanzen diente u.a. der Finanzierung des barrierefreien Zugangs. Für die Planung und Begleitung des Bauprojektes gilt der Dank der Architektin Frau von Wenz.

Fast alle Menschen lieben Blumen.

Ein Blick in unsere städtische Umgebung lässt uns jedoch feststellen, dass Blütenvielfalt eher die Ausnahme ist. Die Wiesen (Rasen) in den Vorgärten zeigen sich häufig in Einheitsgrün – die einzigen Farbtupfer sind vielleicht und auch oft selten Gänseblümchen oder Löwenzahn.

Alle wildlebenden Tier- und Pflanzenarten leben heute in einer Landschaft, die von uns Menschen gestaltet ist, egal ob im Feld oder in der Stadt. In diesem Lebensraum müssen sie Nahrung und Unterschlupf finden. Viele Tiere – insbesondere Insekten wie Schmetterlinge, Hummeln, Wildbienen, Schwebfliegen und Käfer – brauchen blühende Pflanzen. Die Insekten, Raupen und Eier der Insekten wiederum verschiedene unserer Vögel, insb. bei deren Brut- und Aufzuchtzeit. Und die Pflanzen brauchen die Tiere auch umgekehrt. Die Insekten ernähren sich von Nektar, den sie am Grund der Blüten finden und beim Besuch bleiben Pollen an ihnen haften, die sie dann mit zur nächsten Pflanze derselben Art nehmen und so für deren Bestäubung und Vermehrung sorgen. Oft übersehen wir, dass es nur gemeinsam geht und dass Städte eine ebenso bedeutende Rolle wie die Landflächen haben.

Viele Arten leben nämlich in unseren Siedlungsgebieten, also in Städten und Dörfern, die dortigen Grünflächen sind für viele wilde Insekten und Vögel fester Lebensraum. Rund 150 Vogelarten leben in städtischen Gefilden, noch mehr Insekten und insb. auch unsere Bienen, viele davon sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Die Anpflanzung einer Wildwiese, aus mehr als 40 verschiedenen Samen, darunter auch Heilpflanzen, Malven, Prunellas, Salbei und Thymian, sowie viele mehr. Sie bieten an der Versöhnungskirche einen wichtigen Beitrag für den Schutz der Arten und für die Vielfalt. Die Schönheit der Blüten wird Menschen erfreuen und positive Emotionen auslösen können. Die Entscheidung für diese Wiese zeigt, dass es gemeinsam geht – dass Inklusion, Biodiversität und Vielfalt sich gut vereinen.

Dem Team Forst Eibenstein, Jürgen Donhauser und Herrn Simandi (Arbeitskreis Biodiversität der Stadt Neunburg) gilt der Dank für Vorbereitung und Organisation der Pflanzaktion, die Samen wurden von Hans Renner und Werner Kuhn gestiftet. Ganz besonders begeistert pflanzten die Kindern der 1. Klasse der Grundschule unter der Begleitung der Betreuerinnen und hatten dabei viel Freude. Dank gilt Unterstützern und Teilnehmern des Arbeitskreises Biodiversität, Alexander Trinkmann, unserem Landtagsabgeordneten Martin Scharf und unserer zweiten Bürgermeisterin Margit Reichl, so wie allen die im Hintergrund mitwirkten.