Nicht nur vielen Bürger im Markt Winklarn brennt der Bau von 10 Windrädern im Waldgebiet des Frauensteins unter den Nägeln, auch die Bewohner der Nachbargemeinden sind in Sorge. Sie wollen ganzheitliche Informationen. Der neu gegründete Verein „Bürgerforum” hat sich dieser Thematik angenommen. Die Initiatoren betonen, sie sind keineswegs Windenergiegegner, aber nicht in diesem sensiblen zusammenhängenden Waldgebiet. Innerhalb von vier Wochen traten fast 150 Personen dem Verein bei. Das spiegelt das Interesse und vielleicht auch die Ängste um dieses Projekt wieder. Die Vorstandschaft gab den Besuchern viele Fakten mit, die jeden betreffen können. Neben den allgemeinen Gefahren durch Windräder bringt der Bau am Frauenstein weittragende Risiken. Eine Wasserquelle hat weitverzweigte unterirdische Wasserblasen, die sich weit über das Quellengebiet hinaus erstrecken. Wird eine solche durch Sprengung oder Grabung verletzt, bedeutet dies den Verlust der gesamten Quelle. Zum Bau einer Einheit werden 5500 t Beton und die dazu gehörenden Zufahrtswege für 250 Betonmischer benötigt. Alle 1 bis 2 Monate brennt ein Windrad in der BRD. Laut Feuerwehrexperten sind die Folgen eines Brandes in diesem teils steilen Waldgebiet nicht auszudenken. Durch die Zerstörung der Landschaft geht das so wichtige Naherholungsgebiet mit Flora (seltene Pflanzen) und Faune (geschützte Tiere) teilweise verloren. Extreme Probleme kann es auch nach 25 Jahren beim Rückbau der Anlagen geben. Dazu gehören Wiederherstellung des Waldbodens, Entsorgung des Windrades selber und der Fundamente. Wohin mit diesen Mengen Beton, von den Kosten gar nicht zu sprechen? Zu diesem Problem gibt sich der Projektant nicht transparent. Verantwortlich für den Rückbau als „Zustandsstörer” sind letztendlich die Verpächter. Die Veranstaltung schloss mit einem Schlusswort des Winklarner Ehrenbürgers Johann Bock, in dem er die Bedeutung und Sensibilität des Trinkwassergebietes eindrucksvoll herausstellte. Aufgrund des großen Interesses wird es am 25. Februar um 19.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus eine öffentliche Bürgerversammlung geben nicht nur für die Grundstückseigentümer. Dabei sollen die Vertreter von Wind 18 Rede und Antwort stehen.