Auf Einladung von Christina Bauer, der Vorsitzenden der CWG Schwandorf referierte Dipl. Finanzwirtin Juliane Ried aus Oberviechtach zum Thema „Wie schütze ich mein Geld vor Inflation”? Was ist Geld überhaupt? Wie entsteht Geld? Gehört mein Geld auf dem Bankkonto mir? Diese und weitere Fragen beantwortete Juliane Ried am Donnerstagabend den vielen interessierten Zuhörern im Gasthaus Pröls in Trisching. Die CWG Vorsitzende Christina Bauer eröffnete mit den Worten, dass vorallem in den letzten drei Jahren die Inflation stark angestiegen ist und die Kaufkraft dadurch drastisch gemindert wurde. „Deutlich sieht man dies beim Einkaufen, wenn der Wagen für 50 € nur noch halb so voll ist, wie noch vor ein paar Jahren”. Zu Beginn des Referats ging Juliane Ried auf die historische Entwicklung von Geld ein und beleuchtete eine über 5000 Jahre alte Geldgeschichte. Dabei erläuterte sie zahlreiche Geldentwertungen und stellte anhand von historischen Entwicklungen dar, wie durch Kredite Geld entsteht. Auch heute ist es noch so, dass durch die Vergabe von Krediten Geld „quasi aus dem Nichts” geschaffen werde. Im Folgenden stellte Juliane Ried die unterschiedlichen Formen von Geldsystemen dar, angefangen von reinem „Hartgeld” bis hin zu „Fiatgeld”: Also jenen Währungen, die nicht durch Sachwerte wie Edelmetalle gedeckt seien. Besonderes Augenmerk legte Ried hier auf das deutsche Trauma der Hyperinflation von 1923 und zeigte auf, wie durch ständiges Gelddrucken aufgrund von Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg und der Kompensation von Löhnen nach der Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen es zur größten deutschen Geldkatastrophe kam. Anschließend zeigte die Referentin Juliane Ried in ihrem Vortrag, wie es um die Stabilität des Euro stehe: Die Geldmenge der Europäischen Zentralbank sei seit Einführung im Jahr 1999 von 4,6 auf knapp 16 Billionen Euro angewachsen. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie in der gleichen Zeit der Goldpreis gestiegen war. „Der Euro habe seit seiner Einführung 86 % an Kaufkraft verloren”, so Juliane Ried. Neben dem Kaufkraftverlust des Euro erläuterte Ried den anwesenden Zuhörern weitere Gefahren für Geldvermögen: Durch gesetzliche Regelungen wie dem Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG), oder Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) drohe Sparern in klassischen Geldanlageprodukten wie Lebens- oder Rentenversicherungen bei Insolvenz der Versicherungsgesellschaft ein finanzieller Totalausfall. Als Schutz vor Inflation legte Ried den Zuhörern nahe, keinesfalls weiter in Geldwerten zu sparen – egal ob auf dem Sparbuch, in Riesterrenten oder Lebens-bzw. Rentenversicherungen. Mit diesen Anlagen sei kein Vermögensaufbau möglich. Im Gegenteil: Mit solchen Geldanlagen spare man sich arm. Dies zeigt auch, dass die Armen das meiste Geldvermögen besitzen, die Reichen hingegen in Sachwerte investiert haben. Somit solle man besser in Sachbzw. Substanzwerte wie Edemetalle, Immobilien oder Aktien investieren, die vor Inflation schützen. Schon der amerikanische Bankier J.P. Morgan wusste: „Gold ist Geld – alles andere ist Kredit” – man solle sich also fragen, ob man Gläubiger in einer überschuldeten Welt sein wolle. Zum Abschluss übergab die CWG Vorsitzende Christina Bauer Geldmünzen aus Schokolade, was die Referentin Juliane Ried selbst „entwerten” kann.