Imkern - aber flott! Das ist die Devise von Reinhold Ziegler. Wie dies genau funktioniert, wollten die Mitglieder des Bienenzuchtvereins Kemnath und Umgebung wissen und hatten dazu in das Gasthaus Busch nach Kötzersdorf geladen.
Ihnen erzählte Ziegler, der als Hobbyimker begonnen und sich zum Nebenerwerbsimker entwickelt hat, über seine Betriebsweise. Aufgrund begrenzter Zeit entwickelte er über Jahre hinweg seine eigene Methode, die Einraum-Betriebsweise. Er empfahl, sich in der Imkerei auf ein Waben- und Beutenmaß für alle Völker festzulegen. Vorteile seien eine leichtere Brutentnahme zur Varroabehandlung sowie bei der Bauerneuerung im Mai und Juni, eine einfachere Winterbehandlung der Bienen und weniger Futterverbrauch, teilt der Verein in einem Presseschreiben mit.
Wichtige Arbeiten eines Imkers im Januar und Februar sind die Kontrolle der Bienenvölker durch Fluglochbeobachtung, ein Blick in die Beute hinsichtlich des Wabensitzes, Reinigungsarbeiten und die Vorbereitung des Bienenjahres. Im März und April geht es darum, das Futter zu kontrollieren. Neben der Erweiterung mit unbebrüteten Waben und Mittelwänden ist nun auch die Gabe eines Drohnenrahmens zum Zeitpunkt der Stachelbeerblüte zu erledigen. Eine erneute Erweiterung und das Aufsetzen des Honigraumes erfolgen im Mai. Durch ein spezielles System und eine bestimmte Reihenfolge des Rähmchentausches kann Ziegler sicherstellen, dass stetig neue Mittelwände eingefügt und Altwaben konsequent entfernt werden.
Im Juni steht meist die Honigernte steht an. Mithilfe einer Bienenflucht ist eine schnelle und unkomplizierte Entnahme der Honigrahmen möglich, ausgeschleuderte Waben werden laut Ziegler gleich wieder sortiert, kommen teilweise zurück in den Honigraum, in das Lager oder, falls mehrfach bebrütet, gleich in den Wachsschmelzer. Für die erste oder zweite Juliwoche empfiehlt Ziegler die totale Brutentnahme, wobei eine Wabe mit offener Brut als Fangwabe bei den Bienen bleiben sollte und erst nach zehn Tagen entnommen wird. Dieser Kreislauf und die jährliche Bauerneuerung garantieren, dass keine bebrütete Wabe älter als ein Jahr wird. Im Anschluss daran geht es für den Imker bereits an das Einwintern der Bienenvölker.
Beeindruckt von den Ausführungen und Erklärungen Zieglers dankte ihm Vorsitzender Michael Bury mit einen Korb mit vielen Leckereien.