„KI und Fake – Wie sich die Welt ändert und worauf wir achten sollten“ – unter diesem Titel hielt Journalist und Medienexperte Matthias J. Lange im Gasthaus Bartl einen aufschlussreichen Vortrag über Chancen und Gefahren künstlicher Intelligenz (KI). Eingeladen hatte die Hanns-Seidel-Stiftung mit Unterstützung der Frauen Union Sulzbach-Rosenberg. Die Vorsitzende der FU, Eva Fröhlich, begrüßte die Gäste. Lange, selbst langjährig im Journalismus tätig, nahm die Zuhörerinnen mit auf eine Reise durch die Entwicklung der KI – von den Anfängen mit ChatGPT über Bild- und Audiogenerierung bis hin zur neuesten Stufe: vollständig KI-generierte Videos. „KI verändert die Welt wochenweise“, betonte er. Der Schlüssel dazu sei das Sammeln und Auswerten großer Datenmengen – je mehr Informationen die KI bekomme, desto leistungsfähiger werde sie. Dabei sei die Entwicklung vor allem in den USA und China vorangetrieben worden – Deutschland spiele hier bislang nur eine Nebenrolle. Lange zeigte eindrucksvolle Beispiele: ein Beatles-Song aus dem Jahr 2023, gesungen in der originalen Stimme von John Lennon, die per KI rekonstruiert wurde. Doch es gehe längst nicht nur um harmlose Nostalgie: Auch missbräuchliche Anwendungen wie gefälschte Stimmen, die etwa beim sogenannten Enkeltrick eingesetzt werden, gehören zur Realität. Sie sei heute in zahlreichen Branchen präsent: Mode, Film, Werbung, Musik, sogar Journalismus – oft, ohne dass Konsumenten dies bemerken. Besonders alarmierend sei die neueste Entwicklung: KI-generierte Bewegtbilder, bei denen keine echten Schauspieler oder Models mehr nötig sind. Was früher aufwendig gedreht wurde, könne heute vollständig künstlich erzeugt werden. Die Besucherinnen der Frauen Union verfolgten den Vortrag mit großem Interesse, stellten zahlreiche Fragen und zeigten sich teils besorgt angesichts der dargestellten Entwicklungen. Der Abend machte deutlich: Künstliche Intelligenz ist längst Teil unseres Alltags – umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen.