Groß war das Interesse am Vortrag von Apotheker Stefan Weidinger über „Arzneimittel querbeet“ beim AWO Ü 50 Café im Mehrgenerationentreff Am Sandradl Oberviechtach. Zum Beginn seines Referats ging der Apotheker Stefan Weidinger kurz auf die verschiedenen Produkte ein. Arzneimittel wirken auf den Körper, Medizinprodukte wirken physikalisch auf den Körper, und Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel mit speziellen Vorzügen.
Wie sollen zu Hause Arzneimittel gelagert werden? Bei Raumtemperatur, geringer Luftfeuchtigkeit und sollten keine Feuchtigkeit ziehen können. Sauber und hygienisch am besten in der Packung lassen und nur so viele Tabletten entnehmen, die man täglich benötigt. Ratsam ist es immer auch, den Beipackzettel zu beachten und die richtige Einnahme, wie sie der Arzt verordnet hat, einzuhalten. Man sollte auch nicht zu viele Tabletten vorbereiten und aus der Verpackung drücken. Viele Tabletten sind ähnlich und können dadurch zu Verwechslungen führen. Die direkte Auswirkung auf den Patienten haben können. Bei der Haltbarkeit und den Aufbrauchfristen sollte man die Haltbarkeitsdaten beachten und die Anweisungen der Hersteller. Bei Augentropfen sollte man sehr sorgfältig die Aufbrauchsfristen beachten. Geöffnete Augentropfen sollten nach 6 Wochen der Öffnung nicht mehr verwendet und entsorgt werden. Die Einnahme der Medikamente sollte zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Gerade bei Schilddrüsenmedikamenten ist dies ganz wichtig. Die Einnahme sollte mit aufgerichtetem Oberkörper und einem Glas Wasser erfolgen, wenn möglich, nicht in Liegen. Man sollte darauf achten, wann ein Arzneimittel eingenommen werden muss. Z.B. vor dem Essen, zum Essen, nach dem Essen oder nüchtern, das hat Einfluss auf die Wirksamkeit der Medikation. Bei Ohren-Nasentropfen gilt die Lagerung bei Raumtemperatur, und nach 6 Wochen sollten die nicht verbrauchten Tropfen entsorgt werden.
Von einem Zuhörer wurde nachgefragt, was es mit der Wechselwirkung bei der Einnahme mit Grapefruit hat. Der Grapefruitsaft enthält „Bitterstoffe”, die die Wirkung von Medikamenten negativ beeinflussen können. Herr Weidinger ging auch auf die Verwendung und Besonderheiten von Asthmasprays ein. Bei Anwendungen von Cortisonsprays sollte man nach der Anwendung den Mund mit Wasser ausspülen, um eine Pilzgefahr im Mund zu vermeiden. Die Verwendung von Applikation bei Insulin wurde von Herrn Weidinger angesprochen. Er riet vor Nutzung des Insulins, den Pen langsam hin- und herzurollen, um das Insulin gleichmäßig durchzumischen. Eine Pennadel nur einmal zu verwenden und die Einstichstelle regelmäßig zu wechseln. Bei Zuzahlungen ist der Arzneimittelpreis entscheidend. Der Gesetzgeber hat aber festgelegt, dass eine SB max. 10 %, mindestens 5,00 Euro, jedoch nicht mehr als der Arzneimittelpreis und höchstens 10,00 Euro pro Arzneimittel zugezahlt werden muss. Das je Packung. Eine Befreiung der Zuzahlung ist auch möglich, hierzu gibt es besondere Anträge bei den Krankenkassen und ist abhängig vom Bruttojahresverdienst. Bei Unsicherheiten mit der Einnahme von Medikamenten sprechen sie offen mit dem Arzt darüber. Auch die Apotheker helfen ihnen und beraten sie gerne. Was soll man machen, wenn Medikamente abgelaufen sind? Auf keinen Fall in das WC werden, am besten im Mülleimer entsorgen. Die modernen Filteranlagenlagen entfernen bei der Müllverbrennung die Rückstände sehr sauber. Am Ende des 2-stündigen Vortrages bedankte sich die Seniorenbeauftragte der AWO Juane Demleitner für den sehr informativen Vortrag mit einem kleinen Geschenk und bei den vielen Gästen, die so aufmerksam dem Vortrag zuhörten und viele interessante Fragen an den Referenten stellten.