Vergangenen Freitag, 25.Oktober 2024, folgte Dr. Bernhard Lübbers, Direktor der staatlichen Bibliothek Regensburg, der Einladung des Heimatkundlichen und Historischen Arbeitskreises Pfreimd „Der Stadtturm” in den Pfarrsaal in Pfreimd. Mehr als 50 Gäste hörten seinen Vortrag „ Ein Land im Schatten? - Die Wahrnehmung der Oberpfalz im Spiegel frühneuzeitlicher Reiseberichte”. Dabei zeigte Dr. Lübbers auf, wie Durchreisende zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ihre Eindrücke von dieser Region beschrieben. Als Land im Schatten kann die Oberpfalz demnach gelten, da sie im Vergleich zu den wichtigen Zentren Nürnberg und Regensburg in Reiseberichten kaum Erwägung findet. Karg ist im Land nicht nur die Quellenlage, sondern auch die Böden in der Oberpfalz. auf denen nichts wachse außer Wald und Kartoffeln. Demgegenüber steht ein Reichtum an Fisch und Erzen. Dem Oberpfälzer selbst bescheinigt man ein fleißiges, schlaues, aber verschlossenes Wesen, was Johann Andreas Schmeller auf das Schicksal des Volkes, geprägt von Kriegen, Herrscher- und Religionswechseln zurückführt. In der Landesbeschreibung „ Bavaria” von 1863 werden die Bewohner der Region schließlich als „ besser als ihr Ruf” bezeichnet. Auch die Liebe des Oberpfälzers zur Kartoffel wird hier erneut betont. Am Ende gab es viel Beifall für den gelungenen Vortrag von Dr. Lübbers.