Veröffentlicht am 22.12.2023 11:58

Traditionelle Christbaumversteigerung der Feuerwehr Luhe

Eine Schüssel Obatzda mit Breze, einen Gutschein oder sogar einen Christbaum-Stamm – das alles kommt bei der Feuerwehr Luhe unter den Hammer. Seit über 30 Jahren gibt es die jährliche Christbaumversteigerung. Kommendes Jahr am 5. Januar.

von Witt, Martina [mh]

Seit über 30 Jahren veranstaltet die Feuerwehr Luhe Christbaumversteigerungen. (Bild: Feuerwehr Luhe/exb)
Seit über 30 Jahren veranstaltet die Feuerwehr Luhe Christbaumversteigerungen. (Bild: Feuerwehr Luhe/exb)
Seit über 30 Jahren veranstaltet die Feuerwehr Luhe Christbaumversteigerungen. (Bild: Feuerwehr Luhe/exb)

Die Christbaumversteigerung der Feuerwehr Luhe ist seit über 30 Jahren Tradition in der Nachweihnachtszeit. Ins Leben gerufen hatte sie der kürzlich verstorbene damalige Kommandant Hans Kraus mit seinen Führungsmitgliedern. Veranstaltungsort war lange Zeit der Trettersaal der ortsansässigen Metzgerei. Hier habe es viele lustige Versteigerungen gegeben, erinnern sich die Mitglieder. Auch die Nachfolger von Hans Kraus, nämlich Werner Forster und Christoph Hösl, brachten viel Energie, Zeit und Ideen in diese besondere Versteigerung ein. In wenigen Tagen, am 5. Januar, werden wieder zahlreiche Gegenstände unter den Hammer kommen.

Auch der derzeitige Vorsitzende Stefan Gläßer half schon als Jungfeuerwehrmann hinter den Kulissen des Versteigerns mit. In über 20 Jahren, blickt Gläßer zurück, eignete er sich viel Wissen für ein erfolgreiches Versteigern an. „Man braucht schon Fingerspitzengefühl, für bestimmte Dinge auch einen guten Preis zu erzielen. Aber natürlich sind für die Gäste auch Schnäppchen zu bekommen, wenn sie geschickt steigern“, erklärt der Versteigerer aus früheren Zeiten.

Gute Stimmung und Kurzweil

Seit Jahren versteigert Feuerwehrmann und Marktgemeinderat Christoph Mayer die vielen, teils auch von Firmen geschenkten Sachpreise. Auf äußerst humorvolle Art und Weise, „da kriegt der ein oder andere Zögerer oder Zauderer auch mal sein Fett weg,“ sorgt er über Stunden für gute Stimmung und Kurzweil. „Und das ist es, was unsere Christbaumversteigerung ausmacht, so dass auch Gäste von auswärts kommen,“ so Gläßer stolz.

Nächster Versteigerungsort nach dem Trettersaal war die Schulaula. Und dann: „Durch die Sanierung der Schule mussten wir ins kleinere Gerätehaus ausweichen, nach dem Motto 'Platz ist in der kleinsten Hütte'. Wegen der engen Platzverhältnisse waren aber gerade die Versteigerungen sehr stimmungsvoll, erinnert sich Gläßer. „ Die Feuerwehr Pirk hatte rechtzeitig reserviert. Als sie da war gab es jedoch keinen freien Platz mehr. Kurzerhand hatte es sich die Nachbarwehr in der Werkstatt des Feuerwehrhauses bequem gemacht. Durch schnelles Ein- und Ausschalten der Zimmerbeleuchtung machten sie auf sich aufmerksam, wenn sie mitsteigern wollten“, schmunzelt Gläßer noch heute.

Halle nicht zu groß

Zuletzt traute sich die Wehr 2023 in die neu sanierte Mehrzweckhalle der Grundschule. Bedenken, dass die Halle zu groß sein könnte, waren umsonst. „Wir bestuhlten die Turnhalle mit 190 Sitzplätzen. Beim Abbau zählten wir dann 270 Sitzgelegenheiten, “ erzählt der Vorsitzende. An diesen Erfolg wollen die Luher 2024 anknüpfen.

Ein großes Dankeschön richtet die Feuerwehr auch der Luher Bevölkerung und den vielen Firmen für die Spenden im Vorfeld. Die Haussammlung Anfang Dezember geht seit Jahren mit der Christbaumversteigerung einher und legt durch die Spendenbereitschaft einen finanziellen Grundstock. „Dies zeigt, wie sehr eine Feuerwehr in der Gemeinde verankert ist“.

Sachspenden und Wurstwaren

Mit den Spenden geht Vorsitzender Gläßer jährlich zwischen Weihnachten und Neujahr „shoppen“. Etwa die Hälfte der Preise kauft er in normalen Läden. Die andere Hälfte sind Sachspenden von Firmen und Gutscheine. Wurstwaren wie Geräuchertes, Presssack, Bauernseufzer und Streichwurst von glücklichen Schweinen fänden reißenden Absatz, so Gläßer. Neben den Brotzeittüten werden aber auch Brotzeitschmankerln für ganze Tische oder Gruppen, wie ein Kilo frisch aufgebackener Leberkäse, oder eine Schüssel Obatzda mit Brezen versteigert und manchmal gleich noch an dem Abend verzehrt.

„Es is ja für d'Feierwehr.“ Mit diesem Spruch steigern die Besucher gern auch mal über den üblichen Preis hinaus. Aber auch zum Ende, beim Stamm-Steigern, gibt es immer wieder großzügige Spenden. „Der Erlös der Veranstaltung landet natürlich erst mal auf unserem Vereinskonto, aber nicht lange“, versichert Gläßer. „Wir haben etliche Ausgaben, die wir als Verein selbst tragen. So haben wir neue mit Logo und Namen bestickte, dünne Thermomützen, die unter dem Helm tragbar sind, für 600 Euro beschafft.” Ein Teil des Geldes wird auch in die Kinder- und Jugendfeuer investiert.

Hintergrund

Die Feuerwehr Luhe-Markt

  • 49 aktive Feuerwehrmänner, 10 aktive Feuerwehrfrauen
  • 30 Kinder und 30 Jugendliche in der Kinder- und der Jugendfeuerwehr
  • Kommandant Florian Wittmann, Stellvertreter Tobias Schimetscheck
  • Gegründet 1878
  • Ein Löschgruppenfahrzeug, ein Gerätewagen, ein Mannschaftstransportwagen
  • Teilt sich das Gemeindegebiet mit den Feuerwehren Oberwildenau und Neudorf

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