Ein richtiger und für die ökologische Energiewende wirksamer Schritt sei die Gründung der beiden regionalen Energiegenossenschaften „Neue Energien West“ (NEW) und „Bürger-Energiegenossenschaft West“ gewesen, urteilte der Pressather Bürgermeister und Co-Vorsitzende der Bürger-Energiegenossenschaft Bernhard Stangl in der Generalversammlung der „Bürgerenergie“: „Energiewende kann nur von unten nach oben gelingen“, ausgehend von den Bürgern und Gemeinden.

Die Stadt Pressath wolle mit gutem Beispiel vorangehen, etwa indem sie das Photovoltaikprojekt der „Bürgerenergie“ im Pressather Bürgerwald unterstütze und die Elektromobilität durch hausladestationstaugliche leistungsfähigere Stromnetze und Schnellladestationen fördere. In der Diskussionsrunde interessierten sich mehrere Mitglieder für die Zukunft des Biomassekraftwerks „Energiehof Blankenmühle“ bei Trabitz, das auch das Nahwärmenetz für den Ort Trabitz mit Warmwasser versorgt.

„Bürgerenergie“-Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Dötsch und Vorsitzender Uwe Greim hatten in ihren Berichten eingeräumt, dass diese beiden von besonderen Tochtergesellschaften getragenen Einrichtungen im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht profitabel gearbeitet hätten. Dies hänge unter anderem mit überraschend notwendig gewordenen kostspieligen Investitionen, Preisentwicklungen und Wertberichtigungen sowie mit dem Anschluss mehrerer Anwesen in einem Neubaugebiet an das Wärmenetz zu „nicht kostendeckenden“ Sonderkonditionen zusammen.

Auf Anfragen von Versammlungsteilnehmern erläuterten Dötsch und Greim, dass man derzeit gemeinsam mit „sehr versierten“ Beratern daran arbeite, die beiden Tochterunternehmen „neu auszurichten“. In jedem Falle strebe man an, „langfristig eine positive Geschäftsentwicklung zu erreichen“, um den Fortbestand des „Energiehofs“ und die Versorgung der Nahwärmenutzer auf lange Sicht zu gewährleisten.

Hierzu würden auch eine „moderate“ Wärmepreisanhebung und der Verzicht auf Sonderkonditionen für den Anschluss weiterer Anwesen beitragen. „Mittelfristig wird sich das Nahwärmenetz finanziell tragen“, zeigte sich Stefan Dötsch überzeugt und hob den ökologischen Modell- und Vorbildcharakter dieser Heizenergieversorgung hervor, die auf der Nutzung von Abwärme beruhe, die sonst „verpuffen“ würde: „Dieses Beispiel sollte weiterhin Schule machen.“

Auf der Tagesordnung der Generalversorgung standen ferner der Beschluss über die Auszahlung einer Geschäftsanteil-Dividende von drei Prozent für 2023 sowie die Neuwahl des Aufsichtsrates der Bürger-Energigenossenschaft West. Als Mitglieder bestätigt wurden Stefan Dötsch (Vorsitzender), Willi Rauch (Vizevorsitzender) und Helmut Wächter. Sabine Eichermüller, Rolf Schmidt sowie das bisherige Vorstandsmitglied Johann Mayer kamen neu hinzu. Nicht mehr zur Wahl stellten sich Dieter Klein, Karl Lorenz und Harald Wagner. Als Vorsitzende amtieren weiterhin Udo Greim und Bernhard Stangl.