Die Kolpingsfamilie organisierte am Freizeitgelände eine Johannisfeier. (Bild: Karl Ziegler)

Johannisfeuer erhellt die Herzen der Menschen

Der Johannistag am 24.6. wird in der katholischen Kirche als Hochfest gefeiert. Zu Ehren von Johannes dem Täufer organisierte die Kolpingsfamilie am Festplatz beim Freizeitgelände „Atzmannsee” einen Freiluft-Gottesdienst und Feier. Vor Jahrhunderten beteten die Menschen an diesem Tag für den Schutz von Missernten und Krankheiten. Da der Johannis-Geburtstag auf dem Tag genau ein halbes Jahr vor Weihnachten gefeiert wird, verbinden die Überlieferungen die Geburten von Jesus Christus (24.12.) mit Johannes den Täufer (24.6.). Das Geburtsfest des Heiligen, der ein asketisches Leben führte und die Ankunft des Messias predigte, steht nach der Sommersonnenwende auch für die Zeitwende und den Beginn längerer Nächte. Aufgrund der am Festplatz zwischengelagerten Erdmaterialien musste die Sonnwendfeier im Vorjahr ausfallen. In diesem Jahr ließ sich die katholische Gemeinschaft trotz der Erdhaufen von der Johannisfeier nicht abhalten. Zahlreiche Pfarrangehörige, auch Eltern und Großeltern mit Kindern und Jugendlichen kamen zum Festgelände. In den Kreis der rund 100 Gäste mischte sich zweiter Bürgermeister Thomas Kleber mit einigen Markträten. Trotz aufziehender Gewitterwolken blieb es trocken und herrlicher Sonnenschein begleitete die Feier. Die Gäste fanden an den Bierbänken direkt am Seeufer reichlich Platz. Das Material für das Feuer bauten die Kolpingsmitglieder am Rande der Erdablagerungen auf. Die Eucharistiefeier unter freiem Himmel zelebrierte Pfarrer Erwin Bauer in Konzelebration mit Kaplan Basil Bazir Ngwega. „Mit dir gemeinsam wollen wir nun feiern”, sang der gemischte Chor unter der Leitung von Martina Brenner am Keyboard und Kolpingchef Gregor Härtl. Der Gesang, die Musik und das rhythmische Klatschen animierte zum Mitmachen. Pfarrer Bauer erinnerte an das bei Veranstaltungen mit beiden Händen gezeigte Herzsymbol. „Auch Gott hat durch das Vorleben von Jesus ein Herz für alle und auch ich hab ein Herz für euch alle und danke für die Zuneigung, Unterstützung und eure Anwesenheit”, fügte Pfarrer Bauer an. Nach der Messfeier und Segnung des Lagerfeuers durch Pfarrer Bauer zündete Kolpingsmitglied Siegfried Sier mit den Jungkolpingmitgliedern Johanna und Magdalena Eckert und Christian Hammerl mit Fackeln das große Johannisfeuer an. Die rund 160 Birken vom Fronleichnamsfest und die von der Firma BAS ausrangierten Holzpaletten brannten wie Zunder und erhellten nach Einbruch der Dunkelheit den Abendhimmel und das Festgelände. Es wurde zwar nicht um das Feuer getanzt, dass ein altes Symbol für die Sonne und damit für Christus ist, aber dafür ausgiebig gefeiert. Ein Lob ging vor allem an die anwesenden Feuerwehrangehörigen, die die Sicherheit garantierten. Begehrt waren die leckeren Bratwurst- und Steaksemmeln und Kuchen mit Kaffee. Für reichlich Nachschub an Getränken kümmerten sich die Minis und Jungkolping mit einem Bollerwagen. Ein Dank an alle Gäste für das Mitfeiern und alle aktiven Mitglieder von Feuerwehr und Kolping kam von Kolpingschef Gregor Härtl und Stellvertreterin Agnes Härtl. Ein herzliches Vergelts Gott für den feierlichen und stimmungsvollen Gottesdienst ging an die beiden Priester, den Chor und die Ministranten. Nach übereinstimmenden Aussagen war die traditionelle Johannisfeier ein schöner unterhaltsamer Abend, der zur Förderung des Gemeinschaftsgeistes beigetragen hat.
Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Gregor Härtl dankte Otto Wildenauer im Beisein von Vorstandsmitglied Siegfried Sier und 2. Vorsitzender Agnes Härtl (v.r.) für 75-jährige Treue. (Bild: Karl Ziegler)

Kolping treu seit 75 Jahren

Eine Kolpingsabordnung würdigte bei einem Hausbesuch die 75-jährige Treue von Mitglied Otto Wildenauer. „Nur Johann Voit ist mit 78 Treuejahren schon länger in der Kolpingsfamilie”, stellte zweite Vorsitzende Agnes Härtl im Beisein von Vorsitzenden Gregor Härtl und Vorstandsmitglied Siegfried Sier beim Besuch von Otto Wildenauer fest. Als Dank für die außergewöhnlichen 75 Jahre hatte die Abordnung eine Urkunde und eine besondere Treuenadel in Gold mit edlen Stein im Gepäck. Das langjährige Mitglied war zwar bei der Wiedergründung 1946 unter Präses Benefiziat Josef Winkelmann und Vorsitzenden Eduard Voit nicht persönlich dabei, konnte aber über einige Begebenheiten aus den vergangenen sieben Jahrzehnten berichten. „Leider sind viele schon verstorben“ fügte der 91-Jährige an. „Ich war damals 16 Jahre als ich mit meinem Freund Selch Mike zu Jungkolping ging.” Da Kolping damals noch kein festes Vereinsheim hatte, organisierte der damalige Benefiziat Winklmann 1947 im Dachraum der ehemaligen Gerberwerkstatt von Mitglied Ernst Eichermüller einen Aufenthaltsraum. „Der Raum wurde früher als Trockenraum verwendet, eignete sich ideal für gesellige Zusammenkünfte und war bei den Treffen stets rappenvoll.” Mit Spenden von den Landwirten konnte der Kaplan den über eine Treppe stets erreichbaren Raum bequem einrichten. Die Mitglieder, auch von Jungkolping trafen sich im neuen Raum oder im ehemaligen „Wienerhof” zum Austausch von Neuigkeiten geselligen und unterhaltsamen Stunden. Dabei wurde auch das Kolpingslied „S´war einst ein braver Junggesell” angestimmt. Inzwischen ist Otto Wildenauer als ehemaliger leidenschaftlicher Schütze und Fußballer in 6 weiteren Vereinen langjähriges Mitglied. Im Zimmer deuten präparierte Waldtiere auf die Jägerei, eine weitere Leidenschaft hin. „Leider gibt es den Gesangsverein Liederkranz nicht mehr.” Die örtliche Kolpingsfamilie war laut Wildenauer nach außen hin ein gediegener Verein, die Mitglieder waren aber zum Feiern aufgelegt. Sehr gut angekommen sind die sehenswerten Aufführungen der Kolping-Theatergruppe. Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass 1966 erstmals auch Frauen dem Gesellenverein beitreten durften. Die treibende Kraft für die Aufnahme von 19 Mädels war 1981 Schriftführerin Gisela Wolf. Aufgrund des guten Miteinanders mit dem Waldverein, in dem viele Kolpingsangehörige auch Mitglied waren, kam es zu gemeinsamen Unternehmungen. „Ich erinnere mich an eine Wanderung zum Stückberg und eine ausführliche Feier im ehemaligen Lindauer Waldhaus der Bäckerei-Familie Landgraf direkt am Stückberg.” Nach dem ausführlichen Geschichtsunterricht dankte die Kolpingabordnung dem Mitglied für die Treue und Otto Wildenauer den aufmerksamen Zuhörern für die Ehrung.
Präses Pfarrer Erwin Bauer, Vorsitzender Gregor Härtl und Stellvertreterin Agnes Härtl (hinten v.r.) dankten (v.l.) Karl Kleber für 55, Johann Balk für 65 und Karl Winklmann für 55 Treuejahre. (Bild: Karl Ziegler)

Vier Kolpingsmitglieder stärken seit über fünf und sechs Jahrzehnten die Kolpingsfamilie

Die Kolpingsfamilie nahm die kurz vor Neujahr terminierte Weihnachtsfeier für Ehrungen langjähriger Mitglieder zum Anlass. Im Pfarrheim „Sankt Marien” versammelten sich 24 Mitglieder, darunter Präses Pfarrer Erwin Bauer. Besonders erfreut war Vorsitzender Gregor Härtl und Stellvertreterin Agnes Härtl über die Anwesenheit von Mitgliedern der Jungkolpinggruppe. Für weihnachtliche Stimmung sorgten die Eckert-Mädels, Magdalena mit Querflöte und Johanna mit ihrer Gitarre. Im Namen der Kolpingsfamilie dankten Vorsitzender Gregor Härtl und Stellvertreterin Agnes Härtl für die aktive Mitarbeit bei den Veranstaltungen. Besonders wichtig sei das ehrenamtliche Engagement, das für eine reibungslose Vereinsarbeit auch in der Zukunft unverzichtbar ist. „Besonders bedanken möchte ich mich bei den langjährigen Mitgliedern”, fügte Vorsitzender Gregor Härtl an. Ein herzliches Vergelts Gott und eine Urkunde ging für 55 Mitgliederjahre persönlich an Karl Kleber und Karl Winklmann. Die Urkunde an Johann Wild, der nicht anwesend sein konnte und sich entschuldigen ließ, wird nachgereicht. Ein besonderer Dank mit Urkunde für 65 außergewöhnliche Treuejahre ging an Johann Balk. Zurückschauend auf die Jahrzehnte erinnerten sich die Kolpingschwester und -brüder an den Leitspruch von Adolph Kolping: „Anfangen ist oft das Schwerste, treu bleiben aber das Beste“. Einige wurden noch als Ministrant im ehemaligen Jugendheim, dem heutigen Pfarrheim, in die Jungkolpinggruppe aufgenommen. „Dort traf sich die Jugend unter anderen zum Kickerspielen und zum geselligen Miteinander.” Die Kolpingsfrauen erinnerten sich an die erstmalige Aufnahme von Frauen in den Gesellenverein im Jahre 1966. „Die treibende Kraft für die Aufnahme von 19 Mädels war 1981 Schriftführerin Gisela Wolf.” Für Präses Pfarrer Erwin Bauer war es schon beeindruckend, Mitglieder mit 55 und 65 Treuejahren in den eigenen Reihen zu haben. Pfarrer Bauer betonte die Notwendigkeit des generationsübergreifenden Engagement, da nur dadurch ein Verein weiter fortbestehen kann. Die langjährigen Mitglieder waren zwar bei der Wiedergründung 1946 unter Präses Benefiziat Josef Winkelmann und Vorsitzenden Eduard Voit nicht persönlich dabei, konnten aber über einige Begebenheiten aus vergangenen Zeiten berichten. Nach den Erinnerungen, Ehrungen und Dankesworten folgten besinnliche Einstimmungen mit Weihnachtsgeschichten von Agnes und Klaus Härtl. Abschließend lud die Kolpingsfamilie alle Anwesenden zu gegarten Bratwürsten in Essigsud mit Zwiebeln und als Beilage zu Brot und Semmeln, sowie vor allem zu einem gemütlichen Gedankenaustausch bei Plätzchen und Punsch ein.
Die Kolpingsfamilie organisierte eine Fußwallfahrt zum Fahrenberg. (Bild: Karl Ziegler)

Die Kolpingsfamilie lud interessierte Frauen und Männer zur 21. Fußwallfahrt auf den heiligen Berg der Oberpfalz ein von Karl Ziegler

Seit über 20 Jahren organisiert die Kolpingsfamilie für interessierte PilgerInnen eine Fußwallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter am Fahrenberg. „Der katholische Brauch ist ein fester Bestandteil unseres Jahresprogramms”, stellten Vorsitzender Gregor Härtl und Stellvertreterin Agnes Härtl fest. Der Fahrenberg ist ein seit dem 13. Jahrhundert bekannter Wallfahrtsort und war bereits 200 Jahre vor Altötting ein begehrter Anlaufpunkt für Pilger. Die Wallfahrtskirche auf dem „heiligen Berg der Oberpfalz” gehört zur Pfarrei Waldthurn und wurde nach dem zweiten Weltkrieg eine Gebetsstätte für den Frieden. Seit 800 Jahren pilgern Gläubige und seit zwei Jahrzehnten die Kolpingfamilie aus Eslarn zum Gnadenbild, einer spätgotischen geschnitzten Marienstatue, und beten für Frieden und für die Menschen in der Welt. Der Zufall wollte es, dass sich an der 21. Fußwallfahrt auch 21 Pilger, darunter auch Gäste aus Nabburg, beteiligten. Die Kolpingsfamilie mit Pilgerführer Agnes und Klaus Härtl hatten sich bestens für den Fußmarsch zum 801 Meter hohen Fahrenberg vorbereitet. Wer auf der 20 Kilometer langen Strecke eine Ruhepause einlegen oder eine Teilstrecke im Fahrzeug zurücklegen wollte, dem stand Siegfried Sier mit einem Begleitfahrzeug zur Seite. Nach dem Pilgersegen wünschte Kaplan Basil Bazir Ngwega allen einen unfallfreien Pilgerweg und schloss sich der solidarischen Glaubensgemeinschaft an. Beim Tragen des Kreuzes aus Birkenholz wechselten sich Egbert Kohl und Karl Schaller ab und das Vorbeten übernahmen Kaplan Basil, Elisabeth Würfl und Gregor Härtl. Am frühen Morgen gings bei schwülwarmen Wetter und mit dem Motto „die Heiligen Familie - der Kern unseres Lebens” von der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt” zu den Kapellen in Bruckhof, Isgier, Lohma Siedlung und bei Pleystein. Während der Wallfahrt wurde in den Evangelien an die Geburt Jesu, an die Heilige Familie mit Maria und Josef, die Flucht nach Ägypten erinnert. Nach dem Anstieg zum Fahrenberg dankte die Gemeinschaft in einer Schlussandacht in der Gnadenkapelle - in der Wallfahrtskirche fand eine Hochzeit statt - für das Leben und Pilgerführer Klaus Härtl allen mit einem Vertgelts Gott für das Mitpilgern. Nach kurzen Einblicken stand für die Wallfahrer bei einer Brotzeit ein gemütliches Beisammensein in der Gaststätte beim Gipfelwirt auf dem Programm. Anschließend gings mit den Privatautos nach Eslarn zurück.
north