Regelmäßig lädt die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus zu einer Kranzniederlegung in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein. Bezirksvorsitzender Reinhold Strobl: „Wir wollen damit immer wieder an die damaligen schrecklichen Ereignisse erinnern.“ Aber hauptsächlich geht es darum, deutlich zu machen, dass man den Anfängen entgegen treten muss. Überall da, wo gegen Minderheiten, Andersdenkende, Flüchtlinge und Menschen, die Hilfe bedürfen, gehetzt werde, müsse sofort entgegen getreten werden. Das, was sich damals ereignete, dürfe sich nie mehr wiederholen. Vor allem müsse alles dafür getan werden, dass Europa und die Welt besser und friedlicher werde.
Zunächst hatte man am Vormittag eine Führung durch die Gedenkstätte angeboten. Die Teilnehmer waren über die Schilderungen erschüttert. Rund 100.000 Häftlinge hielt die SS zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg und seinen 90 Außenlagern gefangen. Mindestens 30.000 von ihnen kam ums Leben. Die SS-Führung hatte das Lager errichtet, um durch die Zwangsarbeit der Häftlinge die Granitvorkommen am Ort auszubeuten. Auch der SPD-Politiker Kurt Schumacher war kurzzeitig in Flossenbürg inhaftiert.
Reinhold Strobl erinnerte bei der musikalisch umrahmten Gedenkfeier bei der Gedenktafel der Seligergemeinde, an der auch Sozialdemokraten aus Nürnberg teilnahmen, daran, dass bereits 3 Tage vor dem „Ermächtigungsgesetz“, das bei der Sitzung in der Krolloper für die Abgeordneten der SPD ein Spießrutenlauf war, Heinrich Himmler die Eröffnung des ersten Konzentrationslagers in Dachau bekannt gab. 12 Jahre, so Strobl, reichten, um Europa zu zerstören. Millionen von Menschen wurden umgebracht und starben in einem sinnlosen Krieg. Es müsse aber auch daran erinnert werden, dass viele Menschen Verwundungen und seelische Verletzungen erlitten.
Bei der Niederlegung der beiden Kränze wurde aller Menschen gedacht, die während dieser schrecklichen Zeit ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet hatten und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten, aber auch derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.