Auch wenn am 15. August in Marktredwitz kein staatlich geschützter Feiertag war, bot sich in der katholischen Pfarrkirche Herz-Jesu eine gute Gelegenheit, das Hochfest „Mariä Himmelfahrt“ religiös zu begehen. Mehr als 100 Gläubige nahmen an dem Festgottesdienst teil. Ein wesentlicher Grund lag darin, dass während des Gottesdienstes die renovierte Fatima-Statue neu gesegnet wurde und dass die traditionellen Kräutersträuße zum Erwerb angeboten wurden.
Die Expositur St.-Michael, Brand hatte der Pfarrei Herz-Jesu die Fatima-Statue übereignet. Von 1953 bis 1999 war die Figur in der Expositurkirche aufgestellt. Der damalige Pfarrer Wittmann hatte sie der Gemeinde geschenkt, nachdem er sie im Bayerischen Wald geschenkt bekommen hatte. Die Fatima-Statuen, eine Marienfigur, erinnern weltweit an die Ereignisse im portugiesischen Wallfahrtsort. Während bei der Originalfigur Maria eine Krone trägt – seit 1985 ist in die Krone eine Kugel vom Attentat auf Papst Johannes Paul II. eingearbeitet – tragen die Nachbildungen einen Kranz mit 12 Sternen. Die Fatima-Statue von Herz-Jesu findet einen neuen Platz in der Seitenkapelle der Herz-Jesu-Kirche in einer passenden Nische.
Die Segnung nahm Pfarrer Pater John vor. Er wies darauf hin, dass es hier nicht um Anbetung gehe, sondern dass die Statue einen starken Impuls zum Gebet und zur Meditation liefere. Der Geistliche freute sich, dass unter den Gläubigen eine tiefe Anteilnahme zu spüren war, was in den freiwilligen Spenden von über 5.000 Euro zur Restaurierung zum Ausdruck kam. Er dankte vor allem Viktoria Kelbler, die maßgeblich die Spendensammlung vorangetrieben hat.
Ein weiterer Programmpunkt des feierlichen Gottesdienstes war die Segnung der Kräutersträußchen. Der Familienkreis I und II der Pfarrgemeinde hatten die Gebinde gestaltet, in denen sich überwiegend Heilkräuter der Jahreszeit befanden. Seit über 1.000 Jahren wird diese Tradition an dem Marienfest gepflegt. Die Kräutersträuße stehen für die heilenden Kräfte und die Schönheit der Schöpfung Gottes, wie der Geistliche betonte. Die Wirkung soll in dieser Zeit um den 15. August ihren Höhepunkt erreichen. Die getrockneten Gebinde fanden früher einen Platz im Stall, heute in der Wohnung oder im Haus.
Eine weitere besondere Note bekam der Festgottesdienst durch die musikalische Gestaltung von der „Mehlmeisler Dorfmusik“. Zeitweise fühlte man sich in einen oberbayerischen Wallfahrtsgottesdienst versetzt, denn die Klänge und Melodien atmeten volksnahen Gesang und „oberbayerischen Sound“. Vor allem die Haydn-Messe, die den Kirchenbesuchern vom Text und Melodie sehr geläufig war, regte zum Mitsingen an. Aber auch die ausgewählten Marienlieder fanden regen Zuspruch. Passend zu dem ganzen Gottesdienst fasste das Marienlied „Wunderschön prächtige“ die erbauliche Stunde zusammen.