Der Ökumenische Kreis 365 hatte Dr. med. Reinhard Erös und dessen Frau Annette zu einem Informationsabend ins katholische Pfarrheim eingeladen. Die etwa 60 Zuhörerinnen und Zuhörer bekamen einen Einblick in die politische und soziale Lage im heutigen Afghanistan. Dies sei sein 3200. Vortrag, begann Erös laut einer Pressemitteilung. Er reise oft weit, um über die von seiner Familie gegründete „Kinderhilfe Afghanistan” zu informieren.
In vielen Bereichen wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. 30 Schulen wurden mit einheimischen Arbeitskräften errichtet, darin werden rund 60 000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, eine Universität, Gesundheitsstationen, eine Solarwerkstatt, zwei Berufsschulen für Schneiderinnen, kostenlose Verteilung von Schulbüchern, die Errichtung von Solarstationen, und Humanitäre Hilfe gegen Hunger und Kälte sind die hauptsächlichen Aktivitäten der privaten „Kinderhilfe Afghanistan”. Erös reist dafür 5 bis 6 Mal pro Jahr nach Afghanistan, oft begleitet von seiner Frau und seinen Kindern. Auch politisch versucht Erös in Gesprächen mit afghanischen Regierungsmitgliedern zu erreichen, dass Frauen wenigstens zum Medizinstudium wieder zugelassen werden.
Afghanistan ist laut Erös sehr vielfältig. Teile des Landes liegen im Hochgebirge bis fast 7500 Metern, andere wiederum sind heiße Wüsten. In dem Vielvölkerstaat werden fast 50 Sprachen und viele Dialekte gesprochen. Nach dem Abzug der Besatzungstruppen ist Frieden eingekehrt im Land. Die Menschen seien gastfreundlich, die Kriminalität sei gering. „Man reist dort so sicher wie in der Oberpfalz”, sagte Erös.
Annette Erös bot die beiden Bücher von Reinhard Erös an sowie Schmuck aus Lapislazuli und Silber, der in afghanischen Werkstätten hergestellt wurde. Abschließend stellten Zuhörer und Zuhörerinnen Fragen zur deutschen Entwicklungshilfe. Sie interessierten sich für die Lage der aus Pakistan vertriebenen Flüchtlinge und die Möglichkeit, Bodenschätze zu erschließen. Erös appellierte an die deutsche Außen- und an die Entwicklungsministerin, sich mehr in Afghanistan zu engagieren, um dem Land eine Perspektive zu geben.