Am 22.07.25 nahmen die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Sozialpflege und Kinderpflege in Oberviechtach an dem Projekt „Perspektivwechsel“ teil. Dieses wurde durchgeführt von Mitarbeitenden des Vereins Phönix e.V. und des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes aus Regensburg. Mitveranstalter war das Kreisjugendamt Schwandorf.
Das Team, bestehend aus Maria Pirzer, Pia Helml (beide von Phönix e.V.) und Rudi Pichlmeier (Bayr. Blinden- und Sehbehindertenbund), gewährte den Schülerinnen und Schülern Einblicke in den Alltag von Menschen mit Behinderungen. Dabei konnten sie in Kleingruppen unterschiedliche Module durchlaufen, in denen sie simulierte Behinderungen selbst erleben konnten.
Anliegen und Ziel des Projektes ist es, den Blick zu schärfen für sichtbare und unsichtbare oder gedachte Barrieren und Vorurteile, die ein Miteinander auf Augenhöhe be- und oft auch verhindern und einen Weg zu bahnen zu einer inklusiven Gesellschaft.
Im Modul von Maria Pirzer konnten die Schülerinnen und Schüler die Perspektive von Menschen einnehmen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Hierfür wurden mehrere Rollis mitgebracht, in denen die Gruppe sich auf Erkundungstour im Schulhaus und auch draußen im Gelände begab. Die Überwindung von großen und kleineren Schwellen und Hürden oder auch das Öffnen schwerer Türen und Fenster gehörten neben der körperlichen Anstrengung zu den Herausforderungen, die von den Schülerinnen und Schülern bewältigt werden mussten.
In einem anderen Modul wurden unter der Leitung von Rudi Pichlmeier mit entsprechenden Brillen verschiedene Sehbehinderungen bis hin zur Vollblindheit simuliert. Nach einer Unterweisung im Umgang mit dem Langstock, erkundeten die Teilnehmenden das Außengelände und tätigten sogar einen Einkauf im nahegelegenen Supermarkt.
In einem dritten Modul wurden die Themen Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit, sowie altersbedingte Einschränkungen mittels unterschiedlicher Kopfhörer und sogenannten Elder suits simuliert. Pia Helml sensibilisierte für die besonderen Herausforderungen im Alltag von gehörgeschädigten Menschen. Mittels eines speziellen Anzugs und Bandagen mit Gewichten wurden altersbedingte Einschränkungen, wie Gelenkbeschwerden und Bewegungseinschränkungen eines 75- bis 85-jährigen Menschen simuliert.
Eine Besonderheit des Projekts ist, dass die Mitglieder des Teams selbst behindert sind und somit einen lebensnahen und authentischen Eindruck vermitteln konnten.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Reflexionsrunde, in der die Schülerinnen und Schüler über das Erlebte sprechen und weitere Fragen stellen konnten, was rege in Anspruch genommen wurde. Und so war es nicht nur persönlich eine sehr bereichernde Veranstaltung für alle Teilnehmenden, sondern auch im Hinblick auf die Arbeitsbereiche in denen sie später einmal tätig sein werden, gewinnbringend.