Kreisheimatpfleger für Archäologie Kurt Engelhardt präsentierte vergangenen Freitag, 23. Februar 2024 den aktuellen Stand archäologischer Forschungsarbeit auf dem Stadtgebiet von Pfreimd. Über 50 Zuhörerinnen und Zuhörer waren der Einladung des Heimatkundlichen und Historischen Arbeitskreises in den Pfarrsaal gefolgt. Engelhardt, der als ausgesprochener Experte gilt, zeichnete in seinem etwa 80-minütigen Vortrag die Spuren von Besiedelung von der Bronzezeit bis ins Hochmittelalter entlang der Naab von Nord nach Süd nach.
So entpuppte sich ein Windbruch, der in einem kleinen Waldstück nahe dem Autobahndreieck „Oberpfälzer Wald“ zahlreiche Bäume entwurzelte, als archäologischer Glücksfall, gaben doch die Wurzelstöcke zahlreiche Fragmente frei. Durch mühevolle Kleinarbeit konnte Engelhardt die Besiedlung dieses Raumes ab etwa 1500 v. Chr. belegen.
Doch natürlich verlässt ein Fachmann sich nicht nur auf den Zufall und so wurden vor allem bei Bauvorhaben im Stadtgebiet systematisch Grabungen angestellt, nachdem der Oberboden abgetragen war. Es wurden zahlreiche weitere Funde gemacht und datiert, beispielweise im Bereich der Nabburger Straße (Hallstattzeit etwa 800 – 450 v. Chr.), auf dem Gelände der Firma Gerresheimer (Urnenfelderzeit 1300 – 800 v. Chr. und slawische Besiedlung 800 – 900 Jhd. n. Chr.) oder im Bereich des Rastplatzes „Schlossberg“ (Hallstattzeit). Als besonders interessant erwies sich der Bereich zwischen Bauhof und Kläranlage, wo zahlreiche Silexfunde, Reste von Lehmhütten und sogar ein kupfernes Flachbeil vom Typ Altheim, einmalig in der Oberpfalz, dauerhafte Besiedlung bereits ab etwa 3000 v. Chr. vermuten lassen.
Insgesamt, so resümierte Engelhardt, ist die Funddichte im Stadtgebiet von Pfreimd sehr hoch, was sich auch im Stadtmuseum erfahren lässt, denn dort sind zahlreiche Fundstücke für Besucher ausgestellt. Als kleines Dankeschön für seinen aufschlussreichen Vortrag überreichte Hans Paulus, Stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises „Der Stadtturm“, dem Referenten ein kleines Präsent.