Zur Herbstwanderung hatte der OWV, Zweigverein Neustadt, eingeladen. Beinahe 30 Teilnehmer trafen sich in Ilsenbach zur Wanderung nach St. Quirin. Leider mussten Regenschirme aufgespannt werden, da das Wetter nicht mitspielte. Kurz vor dem Ziel begrüßten die Glocken von St. Quirin die Wanderer.
Mesner Alfons Scharnagl freute sich über die Neustädter Gäste. Bei den anschließenden Erläuterungen zeigte sich, dass Scharnagl ein absoluter Kenner der Geschichte und Vergangenheit der Wallfahrtskirche ist. Zunächst erläuterte er wie der Römer Quirinus zum Christentum bekehrt wurde. „Am linken Seitenaltar ist die geschnitzte Personengruppe zu sehen, die sich ursprünglich am Flügelaltar der Burgkapelle in der Kronburg befand, die 1530 zerstört wurde. Sie wurde am Fuße des Quirinberges aufgestellt. Auf dem Altar befindet sich außerdem auch ein Gefäß mit einer Reliquie vom Haupt des Heiligen Quirinus, die im Jahr 2000 vom Kölner Weihbischof an den Püchersreuther Pfarrer Schießl übergeben wurde.“ Interessant waren die Ausführungen zum „Akantusstil“, den man in der Oberpfalz und Westböhmen bewundern kann. Die heutige Kirche entstand im Jahr 1678 unter Fürst Ferdinand August von Lobkowitz nach den Plänen von Antonio Porta, der auch das Neues Schloss in Neustadt geplant hat.
Die Orgel, die wahrscheinlich von Fürst Ferdinand August von Lobkowitz gestiftet wurde, ist datiert auf das Jahr 1692 und ist somit eine der ältesten Orgeln in der Oberpfalz. Sie stammt aus dem Palais Lobkowitz in Prag. Auch die prächtige Monstranz durften die Neustädter bewundern, die nur zu besonderen Anlässen zum Einsatz kommt.
Nach diesen bemerkenswerten Ausführungen duften die Gäste auch noch die ausgestellten Votivgaben bewundern.
OWV-Vorsitzender Rudi Bäumler bedankte sich bei Alfons Scharnagl für die sehr detaillierten Ausführungen mit einer Spende für die Renovierung der Wallfahrtskirche. Anschließend ging es zurück nach Ilsenbach ins Gasthaus Miedl, wo die Wanderung mit einer Brotzeit endete.