Edeltraud Forster beim Erzählen. (Bild: Barbara Dirrigl)

Märchenerzählerin beim Frauenfrühstück

Sie ist eine Märchenerzählerin, die Geschichten spannend erzählen kann. Edeltraud Forster aus Wörth an der Donau war zum Frauenfrühstück bei ca. 40 Frauen in Schmidgaden eingeladen. Sie ist seit ihrer Kindheit von Märchen fasziniert und nach ihrer Meinung ist es lebensnotwendig, sich immer wieder mal Zeit zu nehmen und aus dieser Welt hinauszugehen, hinein in das Reich der Träume, der Märchen und Geschichten. Wie sonst kommt die Seele zu ihrer Nahrung bei diesen Anforderungen und Sorgen Tag für Tag? So kann die Seele aufatmen, sagt sie, wenn ihr vom Zauber der Elfen, Feen und der Geister erzählt wird. Wenn man in die Tiefen der Märchen vordringt kann man erfahren, wie uns diese uralten, ewig jungen Geschichten helfen können, unseren Lebensweg gut zu meistern. Denn alle Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens sind in den Märchen präsent. So erzählte sie das Märchen von einem Mann, der im Park sitzt und ein Fremder kommt hinzu und sagt, „du hast drei Wünsche frei, werde glücklich, aber überleg es dir gut.” Doch der Mann glaubte nicht so recht an diesen Zauber und sagte zu den Fremden, „scher dich zum Teufel”. Aber siehe da, der Fremde war weg. Da hatte der Mann ein schlechtes Gewissen und wollte nicht, dass der Fremde in der Hölle schmort. Also wünschte er, dass der Fremde wieder auf der Parkbank sitzt, so geschah es. Den dritten Wunsch hat er nicht mehr geäußert, weil es nach seiner Meinung besser ist, keinen Wunsch als einen falschen zu haben. Denn manchmal können uns Wünsche auch zufrieden machen, wenn sie noch nicht erfüllt sind und noch vor uns liegen. Edeltraud Forster erzählte noch einige hintergründige Märchen, bevor sich die Vorsitzende Gerda Six für die spannenden Erzählungen mit einem Blumenpräsent bedankte. Für die Anwesenden war es ein besonderes Frühstück, denn jeder konnte eine kleine Lebensweisheit mit nach Hause nehmen.
 Rosa Prell beim Grußwort. (Bild: Barbara Dirrigl)

90-jähriges Gründungsfest des Gartenbauvereins Schmidgaden

Im kleinen Rahmen feierte der GOV Schmidgaden seine 90jährige Vereinsgeschichte. Vorsitzender Helmut Schönberger konnte neben zahlreichen Mitgliedern auch die Ehrengäste Rosa Prell vom Bezirksverband, Hans-Dieter Betz als stellvertretenden Kreisvorsitzenden, Petra Schmidt vom Kreisgartenamt und Bürgermeister Josef Deichl begrüßen. Der Vorsitzende lies die vielen Jahre des Vereins Revue passieren. Als 1934 einige Interessierte den „Obstbauverein” unter Anleitung des Obstbauinspektors Polster gründeten, war das Augenmerk auf die Selbstversorgung gerichtet. Durch den Krieg kam die Vereinsarbeit zum Erliegen und wurde erst 1962 wieder durch Kreisfachberater Polster gegründet mit Josef Reichart als Vorsitzender. In dieser Zeit erhoffte man sich vom Verein Tipps und Tricks zur Optimierung der Obsternte durch qualifizierte Anleitungen. Der Verein unter Josef Reichart war sehr aktiv und wuchs in einem Jahr auf stattliche 60 Mitglieder an. In den 70er Jahren änderte sich die Ausrichtung des Vereins auch auf die Verschönerung der Häuser und des Dorfes. Mit der Zeit wurden dann auch verschiedene Vorträge organisiert mit Erfahrungsaustausch, Veredelungs- und Baumschnittkursen, verschiedene Geräte angeschafft und der Mostbetrieb wurde ins Leben gerufen. Auch Tradition, Brauchtum und Geselligkeit hatten im Verein zur Freude der Mitglieder einen großen Stellenwert. 1982 übernahm Johann Prifling den GOV und 1987 hatten bereits 200 Mitglieder ihren Beitritt erklärt. Ab 1990 unter Alois Dirrigl wuchs der Verein weiter mit Mosthausneubau und vielen anderen Aktivitäten, bis er das Amt 2011 in die Hände von Helmut Schönberger legte. Aktuell hat der Verein 355 Mitglieder. Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Mitgliedern und beim Kreisverband für die gute Unterstützung all die Jahre. Durch den Klimawandel steht schon die nächste Herausforderung für den Verein an, denn die Gemüse- und Obstgärten müssen darauf vorbereitet und umstrukturiert werden.


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Teilnehmer auf der Brücke. (Bild: Barbara Dirrigl )

Rundgang mit historischen Informationen und meditativen Texten

Ca. 50 Personen fanden sich an der Pfarrkirche ein, dem Ausgangspunkt für einen Rundgang durch Schmidgaden mit historischen Informationen und meditativen Texten, zu dem der Frauenbund einlud. 1. Vorsitzende Gerda Six freute sich über das große Interesse, besonders auch über einige männliche Teilnehmer. Die Pfarrkriche entstand aus einer Burgkapelle mit einer dicken Mauer berichtete sie. Die Kirche wurde immer wieder nach den Bedürfnissen erweitert und hat ihre jetzige Größe im Jahr 1951 durch den damaligen Pfarrer Willkofer erhalten. Bereits 1326 wurde Schmidgaden als Pfarrei erwähnt. Genauere Informationen erhält man bei einer speziellen Kirchenführung. Der meditative Text handelte von Mauern, die man errichten, einreißen oder überwinden kann. Weiter ging die Wanderung Richtung Schachtweiher, der zur Fa. Buchtal gehört, wo früher Ton und Kohle abgebaut wurde. Der meditative Text dazu handelte von Naturrechten. Der Natur ihr Recht geben, sanft, liebevoll und behutsam. Der Weg führte weiter zur Rebenstraße mit Brücke am Lohgraben. Schmidgaden ist mit neun Brücken reich gesegnet. Dazu der meditative Text: Brücken überwinden Flüsse und schaffen so Verbindung zwischen den Menschen. Dies setzt voraus, dass man zusammenarbeitet und einander vertraut. Auch beim Spielplatz in der Grünanlage hielt man kurz inne, der im Rahmen der Flurbereinigung im Jahr 1983/84 errichtet wurde. Der Aufstieg zum Kreuzweg am Kalvarienberg, der mit vielen Bäumen eingesäumt ist, forderte die Teilnehmer nochmal, aber sie wurden auch mit einem herrlichen Ausblick über Schmidgaden belohnt. Was liegt näher für die Meditation als der Baum, der auch als Sinnbild für unser Leben gilt. Der Dorfplatz mit Brunnen, der im Zusammenhang mit dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden” im Jahr 1985 errichtet wurde, bildete den Abschluss des Rundgangs mit einem Gedicht der Vorsitzenden über die Zeit. Zum Ausklang trafen sich alle bei herrlichem Wetter zu einem wohlverdienten Umtrunk im Pfarrgarten.
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