Im Beisein des Bezirksvorsitzenden der Naturfreunde Bayerns, Alexander Körber, sowie zahlreicher Vertreter der Weidener Politik, feierte die Naturfreunde-Ortsgruppe am Sonntag ihr 111-jähriges Bestehen im vereinseigenen Wanderheim in Trauschendorf.
Dr. Sebastian Schott hatte aus dem Stadtarchiv die Geschichte des Touristenvereins zusammengetragen. 1895 hatten sich erstmals Arbeiter in Wien zusammen geschlossen, da sie in der Zeit der Monarchie wenig Rechte hatten, berichtete der Historiker. In Weiden kam es, nach der verstärkten Ansiedlung von Industriearbeitern am 1. März 1913 in der Gastwirtschaft von Adam Keimel durch 14 Porzelliner zur Gründung der Ortsgruppe. 1919 durften erstmals Frauen eintreten. 1922 zählte man bereits 300 Mitglieder. Nach dem Verbot 1933 durch die Nazis wurde der Verein am 1. April 1047 im Café Lobinger wiedergegründet. Es gab eine Wander-, eine Berwander-, eine Wintersport- und eine Fotogruppe, welche 1968 unter Horst Reichl sogar den Weltcup gewinnen konnte.1975 erklommen fünf Mitglieder der Bergwandergruppe hohe Berge in den Anden, darunter vier Sechstausender.
Nach einem gescheiterten Versuch, auf einem Grundstück an der Ostmarkstraße ein Vereinsheim zu erstellen, begann man 1983 mit der Planung eines Wanderheims in Trauschendorf. Dieses wurde, nach nur zweijähriger Bauzeit, am 4. Mai 1985 eröffnet. Es verfügte über 30 Schlafgelegenheiten, einen Jugendraum und eine Küche.
Von den 350 000 Mitgliedern der Naturfreunde in 40 Nationen besuchen jährlich Hunderte das, von Günther Grabs betreute Haus. Dieser unternimmt mit den Gästen naturkundliche Wanderungen und Ausflüge in die Region.
Bürgermeister Reinhold Wildenauer überbrachte die Grüße des Stadtrats und des Oberbürgermeisters. Er erinnerte an viele schöne Erlebnisse im Wanderheim und betonte, wie wichtig solche für Kinder seien. Landesvorsitzender Alexander Körber betonte, dass es gelungen sei, Naturthemen in die Politik einzubringen, Schmid stellte den Gästen die Jubiläums- Festschrift vor. An einem Malwettbewerb hatten sich – passend zum Jubiläum – 111 Kinder beteiligt. Die Themen lauteten „Freundschaft kennt keine Grenzen“ und „tolle Erlebnisse im Wanderheim“. Nikolaus- Besuche im Wanderheim und Baumpflanzaktionen hatten viele Kinder zu bemerkenswerten Gemälden inspiriert. Schmid zeichnete Heidi Wirth, David Weidner, Andrej Wed und Maxim Bulavin in der Gruppe der 4 bis 6- Jährigen aus. Bei den 7 bis 9-Jährigen gewann Vitalina Shevchenko vor Yana Khvorostiankina und Irina Korolova. Bei den 10- bis 12-Jährigen holte sich Diana Weiss vor Markaryta Pinchuk, Juliaine Müller und Clariusikalisch umrahmten Lilija Ströhle, Herbert Schmid, Gabriela Romanini und Julia Gorn die Veranstaltung.