Berichte, Grußworte und Ehrungen: Über weite Strecken nahm die Jahreshauptversammlung beim Club Solidarität Sulzbach-Rosenberg einen Verlauf wie bei vielen anderen Vereinen auch. Zu Neuwahlen des Vorstands kam es dann aber nicht mehr, und so endete sie mit einem traurigen Beschluss. Nach 114 Jahren Vereinsgeschichte steht die Auflösung an.
Der kommissarische Vorsitzende Werner Kirschner berichtete im Gasthaus Zum Bartl über die vergangenen Aktivitäten. Er erinnerte an viele Vorstandssitzungen, die Besuche von Festen, den Kaffeeklatsch, die Weihnachtsfeier und Geburtstagsbesuche. Mit 107 Mitgliedern halte der Club einen stabilen Stand. Da Kirschner auch als Schriftführer und Kassier eingesprungen ist, legte er auch das Protokoll und die finanzielle Bilanz vor. Letztere wies eine gute Situation aus. Die Kassenprüfer bestätigten die korrekte Führung der Bücher.
Landrat Richard Reisinger und Dritte Bürgermeisterin Hildegard Geismann erkannten einen großen Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Ein besonderer Dank galt Werner Kirschner und seinen Mitstreitern für die geleistete Arbeit. Beide wünschten sich eine Lösung, die den Fortbestand des Clubs sichere.
Es folgten die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft. Bürgermeisterin Hildegard Gemeinsam und Kassenprüfer Hans-Jürgen Reitzenstein gratulierten mit Werner Kirschner den Jubilaren. Für 25 Jahre Vereinstreue wurden Hermann Christinger, Norbert Christinger, Petra Kohler, Horst Kohler und Werner Flierl geehrt. Die nicht anwesenden Peter und Günther Christinger, Ilona Nettl und Klaus Geier erhalten die Urkunden nachgereicht. Einen besonderen Dank für 40 Jahre Mitgliedschaft und herausragende engagierte Arbeit im Club gab es für Werner Kirschner. Erwin Bischof, der ebenfalls auf 40 Vereinsjahre zurückblickt, war nicht anwesend.
In seinem Bericht zur Lage erklärte Kirschner, dass er nach dem Tode der tragenden Säulen des Clubs Solidarität nun fast drei Jahre kommissarisch die Ämter als Vorsitzender, Kassier und Schriftführer übernommen habe. Sein Dank galt den wenigen verbliebenen Mitgliedern in der Vorstandsriege für die Unterstützung. „Das kann aber so nicht weiter gehen, da ich selbst noch berufstätig bin und auch in anderen Vereinen mitarbeite”, machte er klar. Er stehe für ein Führungsamt nicht mehr zur Verfügung.
Alle Versuche, einen neuen Vorstand zu bilden, verliefen im Sand. Es blieb nur noch die letzte Option der Auflösung. Eine Abstimmung der Anwesenden bestätigte dies. Demnächst wird der Club Solidarität eine außerordentliche Versammlung einberufen, um den genauen Ablauf zu klären. Ein Vorschlag zum Vereinsvermögen lautete, das Sterbegeld für die etwa 80 Berechtigten anzuheben und keine Vereinsbeiträge mehr einzuziehen. Zudem sollen kostenlose Treffen, Ausflüge und ähnliches für die Mitglieder durchgeführt werden. Die Vereinsfahne, weiteres Inventar und das übrige Guthaben würden dann nach der Auflösung der Stadt übergeben.
„Das kann aber so nicht weitergehen, da ich selbst noch berufstätig bin und auch in anderen Vereinen mitarbeite.”