Die Freude über die erneute Auszeichnung als „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ist groß: Mit ihrer zehnten Bewerbung um den Titel schaffte die Mädchenrealschule der Zisterzienserinnen Waldsassen es in diesem Schuljahr, sich zur Umweltschule mit zwei Sternen zu steigern. Die Urkunde und die dazugehörige Flagge überreichte Äbtissin M. Laetitia Fech den neuen Umweltschule-Beauftragten der einzelnen Klassen am vergangenen Donnerstag persönlich. Sie lobte insbesondere das große Engagement der gesamten Schulfamilie für die Umwelt und freute sich, dass die Planungen für zukünftige Projekte bereits laufen.
Voraussetzung für den Erhalt des Titels „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ war die Umsetzung eines oder mehrerer Projekte zum Umweltschutz und für mehr Nachhaltigkeit im Rahmen zweier Handlungsfelder. Als erstes Handlungsfeld wählte die Mädchenrealschule im vergangenen Jahr „Maßnahmen zum Klimaschutz / zur Klimaanpassung – ökologische und soziale Verantwortung“. Viele Aktionen aus diesem Bereich, wie Mülltrennung und -vermeidung, plastikfreie Schulveranstaltungen und vieles mehr, sind dabei eine Selbstverständlichkeit. Zudem führten die Schülerinnen einige Projekte aus den letzten Jahren, z. B. die Bewirtschaftung des schuleigenen Hochbeetes, in bewährter Weise fort. Auch im Lehrerzimmer und in den Lehrerräumen werden Klimaschutz und Nachhaltigkeit schon lange großgeschrieben: Hier gibt es Kaffee nur in der Fairtrade-Variante und technische Geräte werden über Nacht komplett ausgeschaltet bzw. über die Ferien vollständig vom Stromnetz getrennt. In einigen Bereichen konnte das Engagement für die Umwelt weiter intensiviert werden. So waren die Rosen für die traditionelle Rosenaktion am Valentinstag 2024 nicht nur Fairtrade, sondern sogar mit dem FSI-Siegel ausgezeichnet, das neben fairen Produktionsbedingungen auch bessere Nachhaltigkeitsstandards garantiert. Die Wiederverwendung oder Weitergabe gebrauchter Sachen ist ebenfalls eine Möglichkeit, Energie und Ressourcen zu sparen. Deswegen organisierten die Schülerinnen der Mädchenrealschule im Februar eine Kleidertauschbörse, bei der viele gut erhaltene Kleidungsstücke eine neue Besitzerin fanden. Außerdem verwendeten sie alte Bücher aus der früheren Schulbibliothek, um für Weihnachten und Ostern unterschiedlichste Dekoartikel herzustellen. Das Hauptaugenmerk lag im vergangenen Jahr jedoch auf den Tieren in der Umgebung und dem Erhalt der Artenvielfalt. So entstand im Herbst 2023 ein Überwinterungsquartier für Igel, im vergangenen Winter fertigten Schülerinnen aus Tetra Paks Vogelfutterstationen an, um verschiedenste Wintervögel füttern und beobachten zu können, und im Frühjahr wurde ein großes Insektenhotel gebaut, um für die Wildbienen und andere Insekten Brutmöglichkeiten anzubieten.
Das zweite gewählte Handlungsfeld beschäftigte sich mit dem Thema „Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser – lokale und globale Wirkung“. In diesem Rahmen wurde der langjährige Wunsch der Schülerinnen erfüllt, ihre Mehrwegflaschen in der Turnhalle mit frischem Trinkwasser auffüllen zu können. Dort finden sie nun in jedem Waschraum eine speziell dafür vorgesehene Trinkwasserquelle. Zudem konnte dieses Jahr eine Regenauffangtonne zur Bewässerung des schuleigenen Hochbeets aufgestellt werden. Das spart nicht nur kostbares Trinkwasser, sondern erleichtert auch den Schülerinnen, die das Gießen übernehmen, die Arbeit.
Mit ihren vielfältigen Aktionen und dem großen Engagement der Schulgemeinschaft verdiente sich die Mädchenrealschule die Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“. Die Steigerung zur Zwei-Sterne-Schule ist der Schulfamilie zudem ein Ansporn, ihr Engagement für die Umwelt und mehr Nachhaltigkeit auch zukünftig zu intensivieren, um für den Umweltgedanken zu sensibilisieren, ihn in der Schule noch stärker zu verankern und weiterzuentwickeln und so ein Vorbild für andere zu sein.