Wie kann man für Kinder die Tierwelt am besten erfassbar und erlebbar machen? Das Johanniter-Kinderhaus St. Sebastian Waldershof hat dafür einen besonderen Weg gewählt. Hier startete laut Mitteilung ein Kükenprojekt. Mit einem Brutautomaten werden Eier verschiedener Hühnerrassen ausgebrütet, und die geschlüpften Küken werden anschließend von den Kindern versorgt.
Die Kinderhauskinder haben eine genaue Vorgehensweise bei der Durchführung des Kükenprojektes, informieren die Organisatoren. Um nachvollziehen zu können, aus welchem Ei das erste Küken schlüpft, haben die Mädchen und Jungen alle 14 Eier nummeriert. Nach zwei Wochen konnten die Kinder mit Hilfe einer Taschenlampe bewegliche Schatten in den Eiern erkennen, und einige Tage später erklang aus den Eierschalen das erste Piepsen. Die Hühnerfans waren vor Begeisterung kaum mehr zu halten, heißt es in der Pressemitteilung des Kinderhauses. Noch größer wurde die Freude, als schließlich die ersten zwei Küken geschlüpft waren. Beim dritten Küken konnten die Kinder das Schlüpfen sogar live beobachten.
Um die Wartezeit zu verkürzen, gab es ein Kükenlotto. Dabei durfte jedes Kind drei Eier auswählen, von denen es annahm, dass das darin heranwachsende Küken als Erstes schlüpfen würde. Jetzt, da alle Küken das Tageslicht erblickt haben, kümmern sich die Kinder täglich um ihre Lieblinge.
„Der Kontakt zu den Küken wirkt sich in verschiedenen Hinsichten positiv auf die Kinder aus”, erklärt Silke Weinhold, die Einrichtungsleiterin des Johanniter-Kinderhauses. „Sie werden durch den Umgang mit den Tieren nicht nur ruhiger, sondern ihre Empathie gegenüber ihnen wird auch gefördert. Und sie lernen Verantwortung zu übernehmen. Die Küken schaffen eine wirklich besondere Verbindung, die die Kinder fasziniert und ihnen viel Freude bereitet.”